Abschied vom Andelsbucher Torjäger: Simon Walch beendet Fußballkarriere

Nach über 250 Spielen und 141 Toren hört der Torjäger mit 31 Jahren auf.
ANDELSBUCH Im Sommer 2015 kam ein junger Linksverteidiger aus Dornbirn zum FC Andelsbuch. Zehneinhalb Jahre später verabschiedet sich Simon Walch als einer der besten Mittelstürmer, die je das blau-weiße Trikot getragen haben. 31 Jahre ist er heute – und der Abschied fällt schwer.
251 Pflichtspiele, 141 Tore – das ist die beeindruckende Bilanz von Simon Walch im Trikot des FC Andelsbuch. In sieben seiner elf Saisonen knackte er die Zweistelligkeit bei den Toren. Durchschnittlich traf er alle 1,8 Spiele – eine Konstanz, wie man sie im Amateurfußball selten findet. Und das, obwohl er zu Beginn seiner Laufbahn als Verteidiger auflief und später mit schweren Verletzungen zu kämpfen hatte.
Kreuzbandriss, Knieprobleme, ein gebrochenes Schlüsselbein – die letzten Jahre seiner Karriere waren von Rückschlägen geprägt. Doch Walch ließ sich nicht unterkriegen. Er kämpfte sich zurück, arbeitete hart – und traf weiterhin. Allein in den letzten zwei Jahren gelangen ihm noch 19 Treffer, obwohl der Körper nicht mehr wie früher mitspielte.

Doch die Statistik allein wird Simon Walch nicht gerecht. Was ihn für den FC Andelsbuch so besonders machte, war sein Wesen. Er war nicht nur Kapitän, sondern Vorbild. Einer, der führte – auf und neben dem Platz. Wenn es in der Mannschaft hakte, brachte er Pizza zur Besprechung. Wenn es Gesprächsbedarf gab, war er das offene Ohr zwischen Spielern und Trainer.
“Simon ist einer, der das Herz am rechten Fleck trägt”, heißt es im Verein. Walch engagierte sich auch abseits des Rasens ehrenamtlich, war immer für den Verein da. Kein Wunder also, dass sein Name unter jungen Kickern in Andelsbuch fast ehrfürchtig genannt wird. Wer fragt, wer ihr Idol ist, bekommt oft dieselbe Antwort: “Simon Walch”.
Sein Abschied hinterlässt eine große Lücke – sportlich, menschlich, emotional. Walch war mehr als ein Torjäger. Er war Identifikationsfigur, Vereinsmensch, Führungspersönlichkeit. Seine Geschichte ist eine, wie sie im Fußball seltener wird: nicht vom schnellen Wechsel zum nächsten Verein geprägt, sondern von Treue, Leidenschaft und Charakter.
Der FC Andelsbuch verliert einen seiner Größten – und gewinnt doch viel: die Erinnerung an einen Ausnahmefußballer, der nie den Boden unter den Füßen verloren hat.VN-TK