Aktiv werden statt resignieren

Göfis Was viele nicht wissen: Göfis hat einen eigenen Weltladen. Anlässlich des diesjährigen “Buch & Handgmacht”-Marktes, der vor Kurzem in Göfis stattfand, wurde auch die sorgsam ausgewählte Produktpalette der ambitionierten Vereinsmitglieder in der bugo-Bücherei präsentiert. Die Besucherinnen und Besucher erfuhren dabei viel Wissenswertes über die Herkunft der jeweiligen Produkte, aber auch über die Hintergründe globalen Handelns.

Poniere in Sachen faierer Handel

Der Weltladen in Göfis wurde bereits im Jahr 1988 gegründet. Karin Schmid, die neben Andrea Längle, Birgit Bauer, Elke Rath-Längle und Ulrike Künzle zum Kernteam des aktuellen Weltladen-Teams gehört, hat sich mit der Geschichte des engagierten Vereins beschäftigt: “Das ursprüngliche ‚EZA-Grüpple‘ hatte, wie viele der europaweit entstehenden Gruppen, eine Nähe zur Pfarre. An die ersten Verkäufe nach Samstags- beziehungsweise Sonntagsmessen erinnern sich sicher noch viele Göfnerinnen und Göfner.” Vor 19 Jahren habe sodann der damalige Pfarrer Wilfried Blum einen Verkaufsraum im Pfarrhaus zur Verfügung gestellt. Dieser avancierte rasch zu einem beliebten Treffpunkt mit gemütlicher Café-Ecke. Vor sieben Jahren erfolgte schließlich der Umzug in die bugo-Bücherei. “Das ist für uns ein großes Glück, denn das bugo-Team betreut auch unseren Weltladen mit. Aus diesem Grund müssen wir nicht immer vor Ort sein, was bei den großzügigen Öffnungszeiten des bugo auch schwierig wäre. Die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Teams klappt hervorragend”, sagte Karin Schmid. Und es gibt noch eine weitere, erfolgreiche Zusammenarbeit, denn der Weltladen in Göfis ist mit dem Weltladen in Frastanz organisatorisch verbunden. “Wir bestellen unsere Waren über den Weltladen Frastanz und rechnen auch über das dortige Team ab. Somit sind wir sozusagen die Zweigstelle des Weltladens in Frastanz”, ergänzt Karin Schmid humorvoll. Aktuell fungiert Ulrike Künzle mit viel Umsicht als Obfrau, wobei die Arbeit im Team im Vordergrund steht: “Wir ergänzen uns aufgrund unseres Vorwissens und unterschiedlicher Fähigkeiten sehr gut.”

Aktiv werden gegen globale Ungerechtigkeit

Am Beispiel des Weltladens Göfis zeigt sich die enorme Entwicklung des Fairen Handels und der Bewusstseinswandel vieler Menschen, doch vermehrt auf die Produktionsbedingungen von Waren und Lebensmitteln weltweit zu achten. Die Weltläden insgesamt gestalten sich sehr divers. Karin Schmid ist gebürtige Göfnerin und fühlt sich mit ihrem früheren Heimatort sehr verbunden: “Ich beschäftige mich auch hauptberuflich mit den Auswirkungen sozialer Ungerechtigkeit, beim Weltladen Göfis engagiere ich mich ehrenamtlich. Es ist schön, im Dorf etwas zu machen und auch als Verein direkt bei Veranstaltungen integriert zu sein.” Der Weltladen Göfis würde sich aber auch über weitere Team-Mitglieder freuen. Karin Schmid betont dazu: “Die Mitarbeit im Weltladen öffnet den eigenen Blickwinkel auf die Zusammenhänge im globalen Geschehen. Oftmals hat man das Gefühl, all den Ungerechtigkeiten in der Welt hilflos gegenüberzustehen. Bei einem Weltladen mitzuhelfen gibt jedoch das gute Gefühl, zu einer guten Entwicklung beitragen zu können. Weltläden sind der beste Hebel, um die globalen Beziehungen zu verbessern und den Handel fairer zu gestalten.” Anstatt in eine Negativspirale zu verfallen, wie das manchmal bei sehr reflektierten Menschen der Fall ist, ist es viel besser, aktiv zu werden – die Mitglieder des Weltladens Göfis beweisen dies nachhaltig. BI