Zeitreise durch Lingenauer Dorfgeschichte

Lingenau Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lud der Kameradschaftsbund Lingenau zu einem Filmabend in den Wäldersaal ein. Das Interesse der Dorfbevölkerung an der filmischen Zeitreise durch die Geschichte ihres Heimatortes war überwältigend. Filmemacher Peter Moser hatte mit großem Engagement und viel Herzblut eine beeindruckende Filmdokumentation über die Lingenauer Geschichte erstellt. Ein halbes Jahr investierte er in die akribische Recherche, das Sammeln von historischem Bildmaterial und die Gespräche mit Zeitzeugen, um die Geschichte möglichst authentisch und spannend zu erzählen.

Verheerender Dorfbrand

Ein besonders markantes Ereignis der Dorfgeschichte bildete der Dorfbrand. In einem Zeitungsartikel aus dieser Zeit ist in den Innsbrucker Nachrichten aus dem Jahr 1866 zu lesen: “Nach Beendigung des Nachmittagsgottesdienstes an Pfingsten am 20. Mai 1866 fanden sich eine große Anzahl Gäste in den Wirtshäusern im Hof ein, als gegen 5 Uhr abends urplötzlich von Winde durch das Dorf gejagter Rauchqualm und Rufe ‚Feuer! Es brennt beim Rössle‘ lautstark im Hof geschrien wurde. Augenblicklich war alles auf den Beinen, rannte bunt durcheinander und der verhängnisvollen Brandstätte zu. Das Feuer entwickelte sich in fliegender Eile. Schon hörte man neue Rufe: ‚Der Kirchturm, die Kirche, das Kaplaneihaus und das Ochsenwirtshaus brennen!‘”

Beeindruckendes Zeitdokument

Die 80-minütige Filmdokumentation spannt einen Bogen vom verheerenden Dorfbrand über die schweren Zeiten der beiden Weltkriege bis hin zur Gegenwart. Auch auf die Gründung verschiedener Vereine und insbesondere auf die Entstehung des Kameradschaftsbunds Lingenau vor 100 Jahren wird eingegangen. In dieser langen Zeitspanne hat sich viel ereignet, und der Film dokumentiert dies mit viel Liebe zum Detail. Den Lingenauer Originalen Tscholla Hans, Gores Liesl, Spenglers Peter und Kronawirts Marie ist ein eigenes, humorvolles Filmkapitel gewidmet, das mit Anekdoten und kleinen Geschichten für Lacher sorgte. Bürgermeister Philipp Fasser bedankte sich besonders bei Peter Moser sowie dem Kameradschaftsbund Lingenau unter Obmann Mathias Willam für die Organisation. ME