“Es wird nie langweilig” – Familie mit sieben Kindern aus Dornbirn

VN / 19.11.2025 • 20:30 Uhr
“Es wird nie langweilig” – Familie mit sieben Kindern aus Dornbirn
Die gemeinsamen Mahlzeiten sind feste Ankerpunkte im Familienalltag der Metzlers (zwei der Kinder fehlen auf dem Bild).VN/Steurer

Die Großfamilie Metzler lebt ein Leben, das sich andere nur schwer vorstellen können.

Darum geht’s:

  • Barbara und Jürgen haben sieben Kinder zwischen sieben und 22 Jahren.
  • Familienalltag erfordert Teamarbeit.
  • Vor- und Nachteile einer Großfamilie.

Von Katja Grundner

Dornbirn Am Donnerstag, dem Weltkindertag, stehen international die Rechte und das Wohlergehen der Kinder im Mittelpunkt. Das Leben von Familie Metzler aus Dornbirn dreht sich das ganze Jahr über um dieses Thema: Barbara (45) und Jürgen (50) haben insgesamt sieben Kinder zwischen sieben und 22 Jahren. Eine Frage, die die Familie oft zu hören bekommt: „Sind alle von denselben Eltern?“ Die Antwort lautet: ja.

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Hausfrau und Alleinverdiener

Barbara Metzler wollte schon als Jugendliche viele Kinder. Jürgen war in dieser Hinsicht offen, sodass sie sich nie auf eine Zahl festgelegt hatten. Heute haben sie vier schulpflichtige Kinder, zwei sind berufstätig und wohnen noch zu Hause, und eine ihrer Töchter studiert und lebt in Wien. „Ich habe den Luxus, seit über 20 Jahren Hausfrau sein zu können“, meint Barbara. „Sie macht das Familienmanagement und ist die gute Seele daheim“, ergänzt ihr Mann. „Ohne sie würde es nicht funktionieren.“

Jürgen ist technischer Leiter bei der Firma Graf und Alleinverdiener der Familie. Die staatliche Familienbeihilfe bildet jedoch eine unerlässliche Unterstützung und die gestiegenen Lebenshaltungskosten sind für die Eltern deutlich spürbar. Nichtsdestotrotz bleibt genug, um hin und wieder Urlaub zu machen und den Kindern Musik- oder Sportaktivitäten zu ermöglichen.

“Es wird nie langweilig” – Familie mit sieben Kindern aus Dornbirn
Franziska (10) und Josef (7) beim Spielen. VN/Grundner

Der Alltag

Jedes Kind hat einen individuellen Zeitplan mit Schul- und Freizeitaktivitäten. Dennoch hat Barbara alle davon im Kopf abgespeichert. Die ruhigen Stunden am Vormittag nutzt sie einerseits, um in die Messe zu gehen, und andererseits zum Kochen. Täglich bereitet sie ein Mittagessen für zehn Personen zu. Die Reste werden gerne am nächsten Tag in die Arbeit mitgenommen. Der Geschirrspüler läuft bei Familie Metzler gefühlt im Dauerbetrieb, und die Grundnahrungsmittel werden in Großmärkten gekauft.

Vor- und Nachteile einer Großfamilie

Die Herausforderungen für Barbara und Jürgen ähneln denen anderer Familien: etwa Reibereien unter den Kindern, die Digitalisierung in der Schule oder die sozialen Medien im Allgemeinen. Jedoch ist bei einer neunköpfigen Familie Teamarbeit gefragt, zum Beispiel bei der Hausarbeit, wobei die Kinder keine fixen Aufgaben haben. „Das ist wie in einer Firma, da muss jeder mitarbeiten“, sagt Jürgen.

“Es wird nie langweilig” – Familie mit sieben Kindern aus Dornbirn
Maria (12) bei der Hausarbeit. VN/Steurer

Eine spezielle Herausforderung in einer Großfamilie ist, dass man als Elternteil jedem Kind genügend Aufmerksamkeit schenkt. „Man muss versuchen, stets achtsam und einfühlsam zu sein“, führt Barbara aus. Darüber hinaus kann es aufgrund der Personenanzahl manchmal turbulent zugehen und schwierig sein, einen Rückzugsort zu finden. „Im Endeffekt bleibt einem da meist nur die Toilette“, scherzt Jürgen und bringt damit alle Familienmitglieder zum Lachen. Wichtig war für die Eltern jedoch immer, dass ihre Kinder gut erzogen sind und sich zu benehmen wissen. „Jürgen und ich könnten – auch einzeln – ohne Probleme mit allen Kindern in einen Porzellanladen gehen“, betont Barbara.

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Markus (15) ist das sogenannte “Sandwichkind”. VN/Steurer

Als Vorteile einer Großfamilie nennen die Kinder das gemeinsame Spielen und, dass ihnen nie langweilig wird. Barbara schätzt unter anderem die Vielfalt der Charaktere und den Rückhalt, den sie untereinander in schwierigen Momenten erhalten. „Jedes meiner Kinder ist ein Geschenk“, sagt sie. Geplant sei jedoch keines mehr. Und wie groß stellen sich die Kinder ihre eigene Familie einmal vor? Während der Älteste, Matthias, seine Grenze bei vier setzt, könnte sich die zehnjährige Franziska sechs vorstellen und der Kleinste in der Runde, Josef, sagt lachend: „Ich will mehr als zehn!“

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(VN)