Bezauer Rathaus wechselt in die alte Schule

VN / 24.11.2025 • 15:43 Uhr
Mit Schulschluss stand die alte Volksschule zur Disposition und die nun in der Gemeindevertretung beschlossene Nachnutzung sieht neben der Gemeindeverwaltung auch Café/Bistro, Arztpraxis und Räume für den Krankenpflegeverein vor.   
Mit Schulschluss stand die alte Volksschule zur Disposition und die nun in der Gemeindevertretung beschlossene Nachnutzung sieht neben der Gemeindeverwaltung auch Café/Bistro, Arztpraxis und Räume für den Krankenpflegeverein vor.  peter strauss

Gemeindevertretung diskutierte Adaptierung ihrer neuen Heimstätte samt Kosten und Zeitplan.

Bezau Mit Schulbeginn im September sind Volksschule und Kindergarten in ihr neues Lernhaus eingezogen, vor wenigen Tagen wurde dieser bildungspolitische Meilenstein in einem großen Festakt auch offiziell eröffnet. Die Übersiedlung von Schule und Kindergarten in einen Neubau war ein weiterer Schritt für die Umsetzung eines umfassenden Konzepts, das auf eine enkeltaugliche Entwicklung der Gemeinde unter dem Motto „Bezau 2050“ abzielt.

Mit Schulbeginn im September sind Volksschule und Kindergarten ins neue Lernhaus übersiedelt, das jetzt auch offiziell eröffnet wurde. PETER STRAUSS
Mit Schulbeginn im September sind Volksschule und Kindergarten ins neue Lernhaus übersiedelt, das jetzt auch offiziell eröffnet wurde.

Langfristiger Prozess

„Vor mehr als zehn Jahren haben wir uns in Bezau mit professioneller externer Begleitung auf den Weg gemacht, ein Konzept zu entwickeln, wie wir uns Bezau in 30, 40 Jahren vorstellen“, fasst Bürgermeister Hubert Graf die seinerzeitige Ausgangsposition zusammen. In vielen Gesprächen und unter breiter Einbeziehung der Bevölkerung, die etwa bei den sogenannten Salongesprächen die Möglichkeit hatte, ihre Ideen, Anregungen und Wünsche einzubringen, wurde ein langfristiger Prozess eingeleitet, der basierend auf einer umfassenden Bestandsaufnahme den Rahmen vorgibt. In diesen Rahmen müssen alle geplanten Projekte „hineinpassen“, das heißt, es darf nichts gebaut werden, das dem langfristigen Gesamtkonzept widerspricht.

In den gesamthaften Gestaltungsprozess wurde die Bevölkerung u, a, mit sogenannten Salongesprächen eingebunden.
In den gesamthaften Gestaltungsprozess wurde die Bevölkerung u, a, mit sogenannten Salongesprächen eingebunden.

Bezau weiß „wo wir hinwollen“, so der Gemeindechef. Jetzt geht es darum, für die einzelnen Maßnahmen Prioritäten festzulegen und Machbarkeit und Finanzierbarkeit auszuloten und finanzielle Mittel so einzusetzen, dass das Wichtigste zuerst umgesetzt wird und weniger Wichtiges entsprechend aufgeschoben wird.

Bürgermeister Hubert Graf und die Gemeindeverwaltung nützen bis zum Abschluss der Umbauarbeiten in der alten Volksschule weiterhin das ehemalige „Mäser-Haus“ als Ausweichquartier.   
Bürgermeister Hubert Graf und die Gemeindeverwaltung nützen bis zum Abschluss der Umbauarbeiten in der alten Volksschule weiterhin das ehemalige „Mäser-Haus“ als Ausweichquartier.  

Der nächste Schritt

Neue Schule und Kindergarten waren als großer Brocken in der Poleposition – das wichtigste Projekt. Oder besser: Teil eins eines Projekts, das zwangsläufig auch das Rathaus beinhaltet.

Bürgermeister Hubert Graf: „Wenn alles nach Plan läuft, werden die Umbauarbeiten im zweiten Quartal 2026 beginnen.“
Bürgermeister Hubert Graf: „Wenn alles nach Plan läuft, werden die Umbauarbeiten im zweiten Quartal 2026 beginnen.“

Bekanntlich wurde die Gemeindeverwaltung in ein Ausweichquartier ausgesiedelt und das alte Gebäude abgerissen, um – ohne zusätzlichen Bodenverbrauch – an dieser Stelle das neue Lernhaus zu errichten. Im frei werdenden Volksschulgebäude wird – ebenfalls ohne zusätzliche Bodenversiegelung – künftig u. a. die Gemeindeverwaltung untergebracht und jetzt hat Bürgermeister Hubert Graf die Pläne für diese Adaptierung präsentiert.

Noch heuer einreichen

„Wir haben an diesen Plänen natürlich schon länger gearbeitet und haben diese Ideen jetzt der Gemeindevertretung vorgestellt und darüber diskutiert“, so Graf, der davon ausgeht, dass die Baueingabe nach Möglichkeit noch heuer erfolgen soll.

Nachdem in der Gemeindevertretung gefassten Grundsatzbeschluss „arbeiten wir mit Hochdruck auf die Baueingabe hin und hoffen, dass die Bewilligung im ersten Quartal 2026 rechtskräftig wird, sodass wir im zweiten Quartal mit den Arbeiten beginnen können.“

Zwei bis zweieinhalb Millionen

Hinsichtlich der Kosten geht Graf davon aus, dass rund zwei bis zweieinhalb Millionen Euro investiert werden müssen. Ein Teil davon sollte jedoch zurückfließen, denn „es ist vorgesehen, im Erdgeschoss ein Café oder Bistro zu installieren, der erste Stock ist für die Praxis des Gemeindearztes reserviert und im zweiten Obergeschoß wird die Gemeindeverwaltung untergebracht. Im Dachgeschoß ist dann noch Platz für den Krankenpflegeverein.“

Damit soll die alte Volksschule zu einem Treffpunkt im Zentrum von Bezau werden. Die künftigen Nutzer des Gebäudes lassen eine entsprechend hohe Frequenz erwarten – auch über die Amtsstunden und Ordinationszeiten hinaus.

Wie teuer das Projekt am Ende dann wirklich zu stehen kommt, „wissen wir wenn wir die Angebote eingeholt und die Aufträge vergeben haben“. STP