Diese Eishockey-Kids trainieren um 6 Uhr morgens – und das mit Begeisterung

VN / 25.11.2025 • 14:19 Uhr
Jeden Dienstag kurz vor sechs Uhr in der Früh: Viele Kinder von Rheintal Future nehmen das Frühtraining in der Rheinhalle sehr gerne an.
Jeden Dienstag kurz vor sechs Uhr in der Früh: Viele Kinder von Rheintal Future nehmen das Frühtraining in der Rheinhalle sehr gerne an.Bernadette von Sontagh

Einmal pro Woche trainiert der Eishockey-Nachwuchs bereits um sechs Uhr in der Früh.

Lustenau Dienstagmorgen, 5.30 Uhr. Die Straßen sind noch ruhig, nur vereinzelt rollen Autos durch die Dunkelheit. Am Parkplatz der Rheinhalle Lustenau herrscht jedoch schon reger Betrieb: Ein Auto nach dem anderen fährt vor, Kinder mit großen Sporttaschen steigen aus. Einige sind bereits komplett ausgerüstet und bereit, aufs Eis zu gehen. Andere, die im Ort wohnen, schütteln die Müdigkeit ab und radeln schnell zur Halle.

Leon und Kai sind um halb sechs in der Halle. Sie sind mit dem Fahrrad zum Training gekommen.
Leon und Kai sind um halb sechs in der Halle. Sie sind mit dem Fahrrad zum Training gekommen.

Einmal pro Woche trainiert der Eishockey-Nachwuchs von Rheintal Future bereits um sechs Uhr morgens auf dem Eis – und das mit großer Begeisterung. Neben Lustenauer Kindern nehmen auch junge Spieler aus Hohenems, Altach, Dornbirn und sogar aus der benachbarten Schweiz teil. “Ich mag das Frühtraining. Danach dusche ich und gehe direkt in die Schule. Da bin ich richtig fit”, erzählt der elfjährige Kai Holzer.

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Kai Holzer ist bereit: Kurz vor sechs freut er sich auf das Frühtraining. Im Anschluss gehts für ihn direkt in die Schule.
Kai Holzer ist bereit: Kurz vor sechs freut er sich auf das Frühtraining. Im Anschluss geht’s für ihn direkt in die Schule.

Zusatzangebot findet großen Anklang

Zwischen 25 und 30 Eishockeyspieler aus den Altersklassen U12 bis U18 sind regelmäßig dabei. “Das Training ist freiwillig. Viele kommen gerne, weil sie von den Älteren lernen und gezielt ihre Fähigkeiten mit den vier Trainern verbessern können”, erklärt Ralph Kessler, Nachwuchsleiter des EHC Lustenau und Mitglied der Führungscrew von Rheintal Future. Die Motivation der Kinder ist beeindruckend: Trotz des frühen Treffpunkts um 5.30 Uhr kommen sie voller Energie in die Halle. “Ich hole mit meinem Tuk Tuk meinen Teamkollegen Alexander zu Hause ab. Gemeinsam fahren wir zum Training und danach zusammen zur Schule”, berichtet Paula Hollenstein. Für sie ist der Weg nach dem Training kurz, sie besucht das nahe gelegene Gymnasium Lustenau. Auch Kai Holzer kommt meist mit dem Fahrrad, seine Ausrüstung lagert er bereits in der Kabine. Mittags holt seine Mutter die Sachen ab.

Einige Kinder aus der Schweiz kommen in kompletter Montur in der Rheinhalle an. Sie haben sogar schon ihre Schlittschuhe zu Hause angezogen.
Einige Kinder aus der Schweiz kommen in kompletter Montur in der Rheinhalle an. Sie haben sogar schon ihre Schlittschuhe zu Hause angezogen.

Eltern unterstützen Leidenschaft

Nicht alle haben so kurze Wege: Evan (11) reist mit seinem Vater aus dem schweizerischen Heiden an. “Ich fahre ihn zur Halle, das dauert etwa 25 Minuten. Während er sich umzieht, arbeite ich im Auto oder döse etwas. Mit Sitzheizung geht das wunderbar”, berichtet Vater Peter Graf schmunzelnd. Die Eltern unterstützen das Engagement ihrer Kinder, warten während des Trainings im Auto und bringen sie anschließend in die Schule.

Die Trainer Stefan und Ondrej sind auch schon frisch und freuen sich gemeinsam mit den Kindern aufs Eis zu gehen.
Die Trainer Stefan und Ondrej sind auch schon frisch und freuen sich, gemeinsam mit den Kindern aufs Eis zu gehen.

Individuelles Training auf hohem Niveau

Vier professionelle Spielertrainer stehen den Kindern beim Frühtraining zur Seite. “Das Besondere an diesem freiwilligen Angebot ist, dass wir sehr individuell mit den Kindern arbeiten können”, sagt Trainer Stefan Ulmer aus Dornbirn. Jede Altersgruppe trainiert regulär viermal pro Woche, das Frühtraining ist ein zusätzliches Angebot für besonders motivierte Spieler. Verteidiger und Stürmer werden gezielt geschult, aber auch Schießen, Passen sowie das Vorwärts- und Rückwärtsfahren werden verbessert. Um sieben Uhr endet das Training: Verschwitzt, mit roten Wangen und voller Energie verlassen die Kinder das Eis, duschen sich und gehen danach frisch in die Schule. “Nach dem Sport kann ich mich in der Schule noch besser konzentrieren”, sagt Kai Holzer und macht sich fröhlich auf den Weg zum Gymnasium.BVS

In einer Stunde arbeiten die Trainer an den technischen Fertigkeiten des Nachwuchses.
In einer Stunde arbeiten die Trainer an den technischen Fertigkeiten des Nachwuchses.
Draußen ist es noch finster, die Kinder sind jedoch bereits motiviert fürs Training.
Draußen ist es noch finster, die Kinder sind jedoch bereits motiviert fürs Training.
Kurz  nach halb sechs, die Kids ziehen sich an.
Kurz nach halb sechs, die Kids ziehen sich an.