Ein kostspieliger “Freizeitjob” – Bei Dietmar Schneider dreht sich alles um Krippen

VN / 26.11.2025 • 20:30 Uhr
Ein kostspieliger "Freizeitjob" – Bei Dietmar Schneider dreht sich alles um Krippen
Dietmar Schneider besitzt circa 15 selbst gemachte Krippen. VN/Steurer

Dietmar Schneider gönnt sich Krippenfiguren um 500 Euro und plant den nächsten Weltkrippenkongress in Vorarlberg.

Darum geht’s:

  • Dietmar Schneider baut das ganze Jahr über Krippen.
  • Er ist seit der Schulzeit fasziniert vom Krippenbau.
  • Landeskrippenverband Vorarlberg ist Hauptorganisator für den nächsten Weltkrippenkongress.

Von Katja Grundner

Lauterach Bei Dietmar Schneider dreht sich vieles um Krippen – nicht nur jetzt in der Vorweihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über. Er baut selbst Krippen in seinem Atelier in Lauterach, ist Kursleiter eines Krippenbaukurses in Hard, Obmann des Landeskrippenverbands Vorarlberg und bereits mitten in den Vorbereitungen für den Weltkrippenkongress 2028.

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Die ersten Krippen

Schneider baute seine erste Krippe in der Hauptschulzeit. „Seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen“, erzählt der 57-jährige Lauteracher. Gemeinsam mit seinen sieben Geschwistern hatte er die Krippe ständig umgebaut und erweitert – nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über. Ihr Vater arbeitete im Sägewerk und versorgte sie mit „Holzabfällen“, also verwachsenen Teilen, die für die Kinder ideales Baumaterial waren. Nach seinem Auszug aus dem Familienhaus nach Hittisau kreierte der ausgebildete Einzelhandelskaufmann eine neue Krippe. Auch diese baute er immer wieder um – dieses Mal jedoch mit seinen zwei Kindern.

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Dietmar Schneider in seinem Atelier in Lauterach. VN/Steurer

Ganzjähriger Freizeitjob  

Im Jahr 2006 trat Schneider dem Krippenverein Hard bei, machte ein paar Jahre später die Ausbildung zum Krippenbaumeister und wurde 2019 zum Obmann des Landeskrippenverbands Vorarlberg. Die Rolle als Obmann bringt das ganze Jahr über Aufgaben mit sich: von organisatorischen Tätigkeiten bis hin zu Besuchen der Ortsvereine, die aktuell zahlreiche Krippenausstellungen durchführen. „Es ist ein ganzjähriger Freizeitjob“, beschreibt er schmunzelnd. „Es gibt keine Woche ohne das Thema Krippe in meinem Leben.“

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Dietmar Schneider mit einer seiner selbst gemachten Krippen. VN/Steurer

Bis vor Kurzem ging er noch vielen weiteren Tätigkeiten in seiner Freizeit nach: elf Jahre lang führte er aus reiner Leidenschaft eine Landwirtschaft mit zwei Freunden in Müselbach, 15 Jahre lang war er Teil des Handwerker- und Wirtschaftsvereins Lauterach und 20 Jahre lang war er Gemeindevertreter in Lauterach. All diese Tätigkeiten legte er im vergangenen und laufenden Jahr nieder – einerseits, um mehr Zeit für sein Privatleben zu gewinnen, andererseits, um sich dem Weltkrippenkongress 2028 bestmöglich widmen zu können. Dieser wird von Österreich, Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz ausgetragen, wobei der Landeskrippenverband Vorarlberg Hauptorganisator ist. In jedem dieser Länder entsteht ein Ausstellungsort in der Bodenseeregion, an dem Krippen aus aller Welt wie Peru, Italien und Tschechien zu sehen sein werden. Bereits vor einem Jahr begann Schneider mit den ersten Vorbereitungen für den Kongress.

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Der Weltkrippenkongress 2028 steht unter dem Motto “Vier Länder – eine Krippe”. Verband zur Förderung des Krippenwesens in der Bodenseeregion
Ein kostspieliger "Freizeitjob" – Bei Dietmar Schneider dreht sich alles um Krippen
Auf der Landwirtschaft von Dietmar Schneider und seinen zwei Freunden hielten sie unter anderem bis zu 50 Galloway-Rinder. privat

Kostspielige Hobbys

Vor ein paar Jahren hat der „Krippeler“ zusammen in einem Team seine erste Schneekrippe gebaut. “Seitdem kreiere ich die besonders gern.” Sein allgemeiner Stil beim Krippenbau ist heimatlich, rustikal und zeitgezeichnet. Diese Vorliebe spiegelt sich auch in einem seiner anderen Hobbys wider: dem Sammeln von altem Christbaumschmuck. „Je älter, desto besser“, erklärt er. „Ich besitze einige hundertjährige Kugeln.“ Beim Christbaumschmücken sei er ganz penibel: Alles muss genau zusammenpassen und keiner darf helfen, sodass er circa fünf Stunden dafür braucht.

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Heuer baute Dietmar Schneider diese Schneekrippe. VN/Steurer

Besonders gern besucht Schneider Flohmärkte und ist dort stets auf der Suche nach Christbaumschmuck und Krippenfiguren. Eine seiner teuersten Kugeln, die er je gekauft hat, kostete rund 200 Euro. Zu einer seiner teuersten Krippenfiguren zählt ein Elefant für 500 Euro. „Jedes Hobby kostet Geld“, sagt Schneider lächelnd.

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Das Sammeln von Krippenfiguren ist Dietmar Schneiders Leidenschaft. VN/Steurer
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Neben der Liebe zu Krippen und historischem Weihnachtsschmuck widmet sich Dietmar Schneider auch der Imkerei und betreut zehn eigene Bienenvölker. privat

Falls Sie besondere Krippenfiguren oder hochwertigen, alten Christbaumschmuck zu verkaufen haben, können Sie sich an Dietmar Schneider wenden: 0664/1301192

Zur Person:

Dietmar Schneider, Obmann des Landeskrippenverbands Vorarlberg

Geboren: 14.10.1968

Wohnort: Lauterach

Ausbildung: Einzelhandelskaufmann

Beruf: Gebäudebetreuer in der technischen Abteilung bei Sutterlüty

Familie: Lebensgefährtin, zwei Kinder

Hobbys: Krippenbau, Sammeln von altem Christbaumschmuck, Flohmärkte, Imkerei

(VN)