Nach 150 Jahren und 30 Obmännern: Erste Frau an der Spitze des Alpenvereins Dornbirn

Alexandra Hefel übernimmt als erste Frau die Führung des Alpenvereins Dornbirn.
Dornbirn Nach 150 Jahren und 30 Männern an der Spitze übernimmt erstmals eine Frau den Dornbirner Alpenverein. Bei der Jahreshauptversammlung im Kolpinghaus wurde Alexandra Hefel einstimmig zur neuen Obfrau gewählt und folgt damit auf Gerold Hämmerle, der den Verein zwölf Jahre lang geführt hat.

Intensive Jahre
Gerold Hämmerle blickte in seiner Abschiedsrede auf eine intensive Zeit zurück. Er betonte, dass die Aufgabe vom ersten Tag an eine Bereicherung gewesen sei und dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen sei, Verantwortung weiterzugeben. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Alpenverein zu einem der größten Vereine Dornbirns mit an die 5000 Mitglieder. Zahlreiche Projekte wurden umgesetzt, darunter die Weiterentwicklung der Hochälpelehütte, das 150-Jahr-Jubiläum am Zanzenberg sowie ein vielseitiges Touren- und Ausbildungsprogramm.

Hämmerle erinnerte auch an emotionale Momente – an schwere Bergunfälle, an den Tod langjähriger Weggefährten und an die große Solidarität im Verein. “Vieles ist gelungen, anderes nicht – wie bei einer Bergtour”, sagte er und betonte, dass all dies “nur im Team möglich” gewesen sei. Sein besonderer Dank galt seiner Frau Susanne: “Ohne sie hätte ich das nicht machen können.” Am Ende hob er hervor, welch glücklichen Umstand es darstelle, einen florierenden und wirtschaftlich gesunden Verein übergeben zu dürfen.

Rückblick auf 2025
Bevor es zur Wahl der neuen Vereinsspitze kam, wurde das abgelaufene Vereinsjahr gewürdigt. Als Höhepunkte wurden das Jubiläumsfest am Zanzenberg, das 150-Jahr-Fest der Hochälpelehütte sowie zahlreiche gut besuchte Touren genannt. Die Jugendgruppen verzeichneten starken Zulauf, das Ausbildungs- und Kletterprogramm war oft ausgebucht, und die Zusammenarbeit der Gruppen blieb ein tragender Pfeiler des Vereinslebens. Auch der bevorstehende Umbau der Hochälpelehütte sowie Aktivitäten in Naturschutz und Nachhaltigkeit prägten das Jahr.

Ausblick und Visionen
In ihrer Antrittsrede zeichnete Alexandra Hefel ihren eigenen Weg im Alpenverein nach – vom Mädchen in der Jugendgruppe bis zur neuen Obfrau. “Ich durfte immer wachsen – an Touren, an Aufgaben und an den Menschen, die mich begleitet haben”, sagte sie.

Für die kommenden Jahre nannte Alexandra Hefel zwei zentrale Schwerpunkte. Zum einen möchte sie gemeinsam mit den Gruppen einen ergebnisoffenen Visionsprozess starten, der von den Jungen Allgemeinen bis zu den Senioren alle einbindet. Zum anderen betonte sie die große Bedeutung von Naturschutz und Nachhaltigkeit, die zu den grundlegenden Aufgaben des Alpenvereins gehören. Sie schloss mit dem Blick nach vorn: Die größte Aufgabe sei es, “diesen florierenden Verein weiter blühen zu lassen”.

Vorstand und Ehrungen
Mit der Wahl von Alexandra Hefel wurde auch ein neuer Vorstand bestätigt. An ihrer Seite arbeiten künftig Pius Spiegel und Jugendteamleiter Florian Lenz als Stellvertreter, Rita Graule als Kassierin und Klaus Mathis als Schriftführer. Hannah Fetz übernimmt als Alpinreferentin und Julia Putzger verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit. Im Vorstand bleiben außerdem Valentin Tschikof und Elisabeth Winder.

Einen besonderen Platz in der Versammlung nahmen die Ehrungen ein. Mehrere langjährige Mitglieder wurden für über 50 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt. Feierlich verabschiedet wurden zudem verdiente Funktionäre und Mitglieder wie Albert Schelling (20 Jahre Hüttenwart Hochälpelehütte), Florian Schiemer (Chefredakteur Weitblick), Gerhard Schütz (Alpinreferent), Monika Wohlgenannt und Helmut Hollenstein (AV-Heim) sowie Stefan Rusch (Wegewart). LCF









