Junge Talente verzaubern an der Orgel

Drei Orgelschüler gestalten musikalisch den Adventgottesdienst in St. Peter und Paul.
Lustenau Langsam füllt sich die Kirche im Zentrum von Lustenau am ersten Adventsonntag. Einige Familien sind der Einladung des Pfarrers gefolgt, ihren Adventskranz mitzubringen und ihn segnen zu lassen. Hoch oben auf der Empore bereiten sich die Organisten vor, ziehen die Register, um pünktlich um halb zehn gemeinsam mit dem Pfarrer die Besucher musikalisch zu begrüßen.
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Was zunächst nach einem gewöhnlichen Gottesdienst klingt, erhält an diesem Sonntag einen besonderen Zauber: Die Musiker an der Orgel sind drei junge Orgelschüler im Alter von elf bis 13 Jahren, die an der Rheintalischen Musikschule unterrichtet werden. Sicher und einfühlsam bewegen die jungen Talente die Tasten mit Händen und Füßen. Unterstützt werden sie von ihrer Orgellehrerin Cristina Mingarelli, die mit großer Leidenschaft ihren Schülern die Faszination dieses außergewöhnlichen Instruments vermittelt.

Geschäftiges und ehrfürchtiges Treiben
Oben an der Orgel sind die Schüler ganz in ihrer eigenen Welt. Über einen kleinen Bildschirm verfolgen sie die Abläufe der Messe und den Priester. Abwechselnd nehmen Konstantin, Emilia und Rosalinda an der Orgel Platz. Sie haben verschiedene Stücke vorbereitet, die sie gemeinsam mit ihrer Lehrerin in der Musikschule einstudiert haben. “Es ist etwas ganz anderes, wenn die Kinder hier in der Kirche spielen. Mit ihren Liedern erfüllen sie den Raum und berühren die Menschen”, freut sich Mingarelli. Sie ist stolz darauf, mit den drei jungen Organisten würdigen musikalischen Nachwuchs zu fördern. “Solche Erfahrungen bleiben den Kindern immer in Erinnerung”, ist sie überzeugt.

Das bestätigt auch Konstantin, der seit zweieinhalb Jahren Orgel spielt: “Ich finde, es ist ein tolles Instrument. Ich durfte sogar schon einmal in der Basilika in Bildstein spielen, das war etwas ganz Besonderes.” Mehrmals pro Woche übt er in der Musikschule und hofft, bald auch zu Hause eine eigene Orgel zu haben. “Das Spielen mit den Füßen kann man am Klavier nämlich nicht üben”, erklärt er. Und genau das macht das Orgelspielen aus.
Der Weg zur Orgel führte über das Klavier
Emilia und Rosalinda spielen ursprünglich Klavier. “Beim Tag der offenen Tür habe ich einige meiner Klavierstücke auf der Orgel ausprobiert. Das hat mir gefallen, und so habe ich beschlossen, Orgel zu lernen”, erzählt Emilia. Sie lernt nun gerade, mit den Füßen zu begleiten, was schwierig, aber durchaus machbar ist.
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Auch Rosalinda fand auf ähnliche Weise zur Orgel. Am Sonntag spielten die beiden gemeinsam vierhändig und zeigten den Kirchenbesuchern, was auf der Orgel alles möglich ist. Neuer musikalischer Schwung zieht so in die Kirche ein. “Es ist ein besonderes Gefühl, in der Kirche zu spielen. Wenn ich die Töne anschlage, erfüllt sich der Raum mit diesen unbeschreiblich schönen Klängen”, schwärmt die elfjährige Rosalinda. Auch ihrer Lehrerin Cristina Mingarelli ist der Stolz auf ihre Schützlinge deutlich anzusehen. Die Messebesucher hörten den Klängen nicht nur ehrfürchtig zu, sondern applaudierten den jungen Organisten am Ende der Messe. BVS
