Der alte Ziehharmonikabus geht in Pension

Ein Abschiedsfest gibt es am Maria-Empfängnistag auf dem Campingplatz Weiss.
Bregenz BREGENZ Nach 48 Jahren im Einsatz auf den Straßen von Bregenz geht der betagte Gelenkbus, bekannt als “der Ziehharmonikabus”, nun in Pension. Ihm zu Ehren lädt sein Besitzer, Josef Weiss, am Montag, 8. Dezember (Maria Empfängnis), ab 14 Uhr zu einem Abschiedsfest auf seinem Campingplatz ein. Alle, vor allem die ehemaligen Passagiere, sind eingeladen, eine letzte Runde mit dem Oldtimer zu drehen.

Der Gigant auf Rädern ist ein SETRA SG 180 S, 16,87 Meter lang, 2,50 Meter breit und bietet Platz für etwa 140 Fahrgäste. Zugelassen wurde er am 8. August 1977. “Ich habe ihn damals, gemeinsam mit unserem Fahrer Michael Hauser, im Kässbohrer-Werk in Neu-Ulm in Deutschland abgeholt”, erzählt Josef Weiss. Von 1977 bis 1993 rollte das riesengroße Fahrzeug als Stadtbus durch die Landeshauptstadt, danach übernahm es die Schulbusstrecken und stand auch für Geburtstags- und Jubiläumsausflüge bereit – zuverlässig und unfallfrei.
20 Erdumrundungen
Inzwischen zeigt der Tacho über 820.000 Kilometer an. Das sind 20 Runden um die Erde. Josef Weiss könnte den Bus noch einmal vorführen, “aber das wäre zu aufwendig und teuer. Er hat den Ruhestand verdient.” Verschrottet wird der Bus nicht, versichert Weiss, “aber er wird ein ruhiges Leben haben”. Schließlich hat er jahrzehntelang Menschen transportiert. Kinder, Jugendliche, Erwachsene.

Wie der Ziehharmonikabus ist auch dessen 69-jähriger Besitzer pensionsberechtigt. “Vielleicht gehen wir beide gemeinsam in den Ruhestand, denn ich habe den Bus ja am meisten gefahren”, sagt Josef Weiss. “Mal sehen.” HRJ