Lustenauer Familie hilft Sri Lanka nach Zyklon

VN / HEUTE • 12:40 Uhr
Sri Lanka wurde schwer von dem Zyklon Ende November getroffen. In vielen Teilen herrscht große Verwüstung. (privat)
Sri Lanka wurde schwer von dem Zyklon Ende November getroffen. In vielen Teilen herrscht große Verwüstung. Simon

Familie Simon sammelt Spenden für Flutopfer in dem Inselstaat.

Lustenau “Wir waren gerade auf Besuch bei unserer Tochter Lilly in Sri Lanka, die nach der Schule mit Work & Travel das Land bereist”, beginnt Sabine Simon aus Lustenau zu erzählen. Während ihres Aufenthalts Ende November befand sich die Familie glücklicherweise im Süden der Insel im Indischen Ozean und blieb von den schweren Überschwemmungen weitgehend verschont, die das Land heimsuchten. “Wir hatten nur ein paar stärkere Regentage, von den großen Schäden haben wir zunächst nichts mitbekommen”, erzählt Simon. Doch schnell wurde klar, wie verheerend der Zyklon in anderen Landesteilen gewütet hatte. “Das hat uns sehr betroffen gemacht”, sagt sie.

Sabine Simon (rechts) mit Tochter Lilly in Sri Lanka. Nach dem Zyklon wollen sie helfen. (privat)
Sabine Simon (rechts) mit Tochter Lilly in Sri Lanka. Nach dem Zyklon wollen sie helfen.

Schwere Zerstörungen durch Zyklon

Vor allem das Hochland Sri Lankas und die Vororte der Hauptstadt Colombo seien schwer getroffen worden. “Es gibt viele Tote und Verletzte. Zahlreiche Menschen haben ihre Lebensgrundlage verloren”, berichtet Simon weiter. Die Familie entschied sich deshalb, zu helfen, und richtete kurzfristig ein Spendenkonto ein. Nachdenklich stimmt sie auch die geringe Resonanz aus ihrem Umfeld: “Nur zwei Menschen haben nachgefragt, ob es uns gut geht. Das zeigt, wie wenig hierzulande über die Situation in Sri Lanka berichtet wird.” Viele hätten gar nicht gewusst, wie gefährlich es in Sri Lanka durch den Zyklon war. Die Folgen der Katastrophe seien dramatisch: “Straßen wurden weggespült, Hauswände stürzten ein.

Zahlreiche Straßen wurden weggespült, die Menschen sind auf sich allein gestellt. (privat)
Zahlreiche Straßen wurden weggespült, die Menschen sind auf sich allein gestellt.

Die Menschen sind bei solchen Katastrophen oft auf sich allein gestellt. Während bei uns Feuerwehr, Polizei und Rettung sofort zur Stelle sind, helfen sich die Menschen dort gegenseitig”, schildert Simon. Zwar sei das Militär im Einsatz, doch ein flächendeckendes Rettungsnetz wie in Europa gebe es nicht. Simon ist sich darüber bewusst, dass die Katastrophe weit weg ist, das Elend der Menschen macht sehr betroffen. “Leider wurde bei uns nur wenig darüber berichtet. Das stimmt mich nachdenklich.”

Chaos herrscht in Sri Lanka. Familie Simon ist nur knapp dem Unglück entkommen. (privat)
Chaos herrscht in Sri Lanka. Familie Simon ist nur knapp dem Unglück entkommen. (privat)

Direkte Hilfe für Betroffene

“Uns geht es so gut, während die Menschen dort vor dem Nichts stehen. Wir wollen helfen”, erklärt Simon, die aufgrund des Aufenthaltes ihrer Tochter dort eine gewisse Verbundenheit mit den Menschen fühlt. Innerhalb weniger Stunden sammelte sie mit Unterstützung von Bekannten bereits über 1200 Euro. Das Geld wird direkt an einen Bekannten übergeben, der vor Ort ein Hostel betreibt. Von den Spenden werden dringend benötigte Hilfsgüter wie Wasser, Babynahrung, Medikamente und Schulsachen für Kinder gekauft. “Wir wissen, dass staatliche Hilfe oft nur unzureichend ankommt. Laut Betroffenen erreichen nur rund 20 Prozent der Hilfsgelder tatsächlich die Bedürftigen. Wir wollen deshalb unbürokratisch und direkt helfen”, so Simon. Spenden sind nicht nur über die Familie Simon, sondern auch über die Kindernothilfe Österreich möglich. Wer direkt und sofort helfen möchte, kann dies über die Plattform gofund.me/83cdd1008 tun. “Es braucht oft nicht viel, um zu helfen. Wir wollen nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv unterstützen”, betont Simon entschlossen. Ihre Tochter ist noch bis vor Weihnachten vor Ort und wird das Geld überreichen. BVS

Viele Fotos erreichte die Familie aus dem Unglücksgebiet. (privat)
Viele Fotos erreichten die Familie aus dem Unglücksgebiet. (privat)