Unzumutbare Zustände: Bei diesem Feuerwehrhaus herrscht dringend Handlungsbedarf

Drei Fahrzeuge, zwei Garagen: Das Feuerwehrhaus in St. Anton i. M. ist viel zu eng. Jetzt soll es erweitert werden.
St. Anton im Montafon Das Feuerwehrhaus in St. Anton im Montafon ist mittlerweile viel zu klein. Drei Fahrzeuge teilen sich zwei Garagen, was zur Folge hat, dass das mittlere Fahrzeug erst ausrücken kann, wenn das danebenstehende ausgefahren ist – eine ungünstige Situation im Notfall. „Wir müssen für die nächsten 30 Jahre gerüstet sein“, sagt Bürgermeister Helmut Pechhacker, der selbst Mitglied der Feuerwehr ist. „Wir brauchen einen Garagenplatz mehr.“ Deswegen soll das Feuerwehrhaus erweitert werden.

Die derzeitige Situation der Feuerwehrmänner und -frauen sei unzumutbar, man habe viel zu wenig Platz. „Es ist viel zu eng, um sich umzuziehen“, sagt Pechhacker und verdeutlicht dies mit einer Geste zwischen den beiden Spindreihen. „Es kann sich nur einer umziehen.“

Auch ein separater Atemschutzraum sowie eine Schlauchwasch- und -trocknungsanlage werden benötigt. Letztere kostet allein rund 50.000 Euro. Der Kommandoraum muss verlegt werden, denn er braucht ein Fenster mit Blick nach draußen auf die ausfahrenden Fahrzeuge. Die tatsächlichen Gesamtkosten sind noch nicht beziffert. Eine Grobkostenschätzung mit einem Vorentwurf wird derzeit erstellt. Erst danach kann mit der Detailplanung begonnen werden. Pechhacker rechnet mit einer Investition im Millionenbereich, betont jedoch, dass die Gemeinde Fördermittel vom Land erhält.

Das Feuerwehrhaus soll lediglich um die Garage in Richtung der Bäckerei Lang erweitert werden, damit die Freifläche dazwischen weitgehend unbebaut bleibt. Ursprünglich war dort ein Nahversorger geplant, doch weder Spar noch Sutterlüty wollen in Zeiten hoher Baukosten und Zinsen ein neues Geschäft errichten, wie Pechhacker erläutert. Zudem sei es schwierig, im Montafon ausreichend Personal zu finden.


Deshalb soll das Feuerwehrhaus überwiegend nach hinten und teilweise auch unterirdisch erweitert werden. „Wir wollen so wenig wie möglich in Richtung Bäckerei und so viel wie möglich nach hinten erweitern, damit wir das schöne Grundstück so wenig wie möglich bebauen“, erklärt Pechhacker.


„Schade, dass nichts daraus geworden ist“, bedauert er das Scheitern der weit fortgeschrittenen Pläne. Über dem Nahversorger hätten die neuen Räumlichkeiten des Gemeindeamts entstehen sollen. Eine Verlagerung der Feuerwehr in das derzeitige Gemeindeamt hätte dann in Betracht gezogen werden können. „Da hat viel Herzblut drinnen gesteckt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Das Projekt sei nicht endgültig vom Tisch: „Das kann in zwei, drei Jahren wieder anders aussehen“, zeigt sich der Bürgermeister optimistisch.
