Meteorologe legt sich fest: So wird’s heuer an Weihnachten
Noch selten zuvor waren sich Experten zwei Wochen vor Heiligabend so sicher, wie das Wetter dann sein wird.
Innsbruck, Schwarzach Weiße Weihnachten bleibt der Traum für all jene, für die Heiligabend und die Tage danach einen emotionalen Jahreshöhepunkt bilden. Die Spekulationen darüber, ob Frau Holle die Welt auch in unseren Breiten mit der weißen Pracht beglückt, fangen schon Wochen vorher an. Es darf gehofft und gebangt werden. Zumeist noch bis wenige Tage vor dem Fest.
Stabile Warmfront
Heuer scheint das alles anders. Denn: Die Wetterfrösche sind sich sicher: Es wird heuer keine weißen Weihnachten geben. Dazu Georg Erlacher (58), Meteorologe bei der Geosphere Austria in Innsbruck: “Wir befinden uns derzeit in einer sehr stabilen Warmfront. Alle uns vorliegenden Wettermodelle lassen den Schluss zu, dass diese Warmfront bis einschließlich Weihnachten unser Wetter bestimmen wird.
Für Dienstag und Mittwoch dieser Woche kündigt Erlacher extrem warme Tage an. “Die Null-Grad-Grenze liegt bei 3300 Meter Höhe. Auf 2000 Meter wird es fünf Grad plus haben, die Temperatur kann in dieser Höhe womöglich sogar zweistellige Werte aufweisen. Das ist absolut ungewöhnlich.” Und auch wenn es danach wieder etwas kühler wird, die Temperaturen bleiben deutlich über dem Durchschnitt. Und das auf nicht absehbare Zeit.
Kein Niederschlag
Meteorologe Erlacher kann auf eine riesige Datenmenge des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage zurückgreifen. Die dort verfügbaren Zahlen sprechen für die nächsten zwei Wochen eine deutliche Sprache. “Es deutet nichts auf einen Kälteeinbruch in dieser Zeit hin. Zudem bleibt es trocken. Der Niederschlag der letzten Tage dürfte der letzte für eine lange Zeit gewesen sein”, spricht Erlacher Klartext.
Zu erwarten ist im Rheintal des Öfteren ein Mix aus Sonne und Nebel. Im Nebel wird es naturgemäß etwas kühler sein. In der Sonne können die Temperaturen schnell die 10-Grad-Marke knacken.
Schlecht für viele Skigebiete: Die milden Temperaturen werden die Produktion von Kunstschnee fast unmöglich machen. Die weniger schlechte Nachricht: Da es immerhin trocken bleibt, schmilzt der Schnee nicht so schnell.
Weiße Weihnachten im Tal ist heuer wohl ein Wunschkonzert. Dafür bräuchte es ein meteorologisches Wunder.