Hanskaspas Enkel machen die 100 voll.

Mit dem Schlusskonzert verabschiedeten sich Ulli, Rich und Jos in eine schöpferische Pause.
Hohenweiler Es sei ihr 19. gemeinsamer Auftritt mit der Wieborsito, insgesamt der 100. – manchmal zu dritt (“aluo, abr nüd ohne”), meist aber mit verschiedenen Partnern wie Gotthard Bilgeri, Windschnur Sepp Messner oder Folta aus Südtirol, Kräutler & Lins oder auch mit George Nussbaumer. Meist vor großem Publikum, oft in kleiner Runde bei Familienfesten und Ähnlichem – listete Rich Natter als Chronist der Wälder Kultband auf und ergänzt, dass dafür auch 188 Proben erforderlich waren, denn wenn Hanskaspas Enkel auf die Bühne kommen, dann soll der Auftritt auch “‚s Geald wert sin”.

Wie es weitergehen könnte
Hohenweiler ist ein “historischer Boden” für Ulli Troy und Co., nahm er doch dort schon vor rund 30 Jahren in Zeiten von Stemmeisen & Zündschnur nach mehrjähriger Konzerttournee Abschied und legte eine schöpferische Pause ein. Damals verlieh sich die Band mit ihrem musikalischen Leiter und späteren Russ-Preisträger (2007) Rolf Aberer die legendäre “hölzerne Schallplatte” – diesmal gab es eine CD für die Fans. Produziert im Studio von “Brennmeister” George Nussbaumer, seines Zeichens ebenfalls Russ-Preisträger (2018), der das Schlusskonzert im ausverkauften Hohenweiler hokus sichtlich genoss und sich auch an Spekulationen beteiligte, wie es mit Hanskaspas Enkeln weitergehen könnte. Darauf gibt auch das Cover der CD eine Antwort: Hanskaspas Enkel KI-generiert anno 2045.

Ob Ulli Troy tatsächlich Mick Jagger übertrifft und mit dann jugendlichen 92 Jährchen noch auf der Bühne stehen wird, steht in den Sternen, kurzfristig geht es jedenfalls mit einem neuen Format weiter: Am 29. Jänner 2026 ist in St. Arbogast ein gemeinsamer Auftritt der Enkel mit Msgr. Rudl Bischof geplant. Ein heiter-besinnlicher Abend unter dem Motto “Und ewig singen – und erzählen – die Wälder”.

Goldenes Jubiläum im Fokus
“Daneben”, so Ulli Troy, “haben wir im kommenden Jahr noch den einen oder anderen privaten Auftritt – spontan, keine große Sache, denn der Fokus liegt auf einem anderen Projekt: 50 Jahre “Stemmschnur”. Das Kultduo “Stemmeisen” Hermann Stadelmann & “Zündschnur” Ulli Troy, aus dem sich später Zündschnur & Bänd samt Wieborsito entwickelte, hatte 1976 beim Egger Musikfest ihren ersten Auftritt und bereitet demzufolge das goldene Jubiläum vor.

Unheimlich starker Abschluss
Bevor sich Ulli Troy diesem Projekt auseinandersetzt, galt seine ganze Konzentration dem letzten Auftritt, dem 19. Konzert der Egg-Andelsbuch-re Tour. Und es wurde standesgemäß ein starker Abschluss, bei dem Hanskaspas Enkel Ulli, Rich und Jos sowie Evelyn, Isabella und Irma-Maria noch einmal groß aufspielten.

Mit Klassikern aus fünf Jahrzehnten, besinnlich (“D’r Ähne ischt an Sägar gsi” oder “Ma sött nüd gär alls wello hea”), fröhlich (“Mühle Fink-Johlar”, “Zeho Minuta z’schpät”, “Klusberg-Johlar”, “Strip-Polka” oder “Im Stadel heandrom Hus”). Makaber der Beitrag von Hape Kerkeling, der sich mit der Winterszeit in Wien auseinandersetzt, aus dem Leben gegriffen der Stemmeisen-&-Zündschnur-Hit “I bea zwor ou a Wäldare” in der Version der Wieborsito, die Hoferitis und natürlich der mitreißende Song über den Partygrill.

Im zwei Dutzend Lieder umfassenden Querschnitt durch 49 Jahre Zündschnur-Schaffen durften natürlich die Hommage an Gsiberg (“Die Waringer in Gsiberg”) und D’Stubatobuobo nicht fehlen. Garniert wurde das Ganze auch mit dem Zungenbrecher “Red heandorsche”, der “Blitzo-Blitzo-Werbung” und “Herrgott, bschearm üs”, einem Blockflötentrio oder dem indischen Harmonium – und der Hoffnung auf ein Comeback – irgendwann, aber sicher. STP






