In nur zwei Monaten ein neues Buch geschrieben: Brigita Egger überrascht mit einem Krimi

Brigita Egger stellte in Schruns ihren neuen Kriminalroman vor – eingebettet in ein Event mit Mode, Theater und Kulinarik.
Schruns „Anderen hat Corona geschadet, mir hat Corona sehr viel gegeben“, blickt Brigita Egger auf die Anfänge ihrer Schriftstellerkarriere zurück. „Das Schreiben erfüllt mich einfach“, sagt sie mit strahlenden Augen. Unter dem Motto „Literatur trifft Mode und Genuss“ hat sie am vergangenen Freitag im Sternensaal in Schruns ihr nunmehr fünftes Buch vorgestellt. Nach zwei Romanen und zwei Kinderbüchern folgt nun ein Kriminalroman.


Die Lesung war eine Verbindung aus Literatur, Mode und Genuss. Im Zentrum stand der neue Kriminalroman von Brigita Egger, dessen Inhalte nicht nur gelesen, sondern durch die Theatergruppe Nenzing in Spielszenen lebendig umgesetzt wurden. Stilvolle Outfits aus der Modewelt untermalten die Inszenierung. Die Idee und Umsetzung des Abends stammten von Ruth Gollob-Kieber, Inhaberin der Boutique „Ruth K.“ in Schruns, und Brigita Egger. Gemeinsam entwickelten sie mit viel Kreativität und Mut ein Format, das verschiedene Sinneseindrücke miteinander verknüpfte.


Großen Anklang fand auch der kulinarische Abschluss, bei dem regionale Spezialitäten aus dem Montafon serviert wurden. Möglich gemacht wurde dies durch die Unterstützung zahlreicher regionaler Betriebe, darunter das Käsehaus Montafon, die Metzgerei Salzgeber, der Berghof Golm, das Hotel Bergkristall und das Hotel Amrai.


Im 70er-Jahre-Stil
Für Brigita war „dieser Abend etwas ganz Besonderes“, wie sie betont. So etwas habe sie noch nie erlebt – weder in Vorarlberg noch darüber hinaus. Die Bühne wurde zu einem stilechten Büro aus den 70er-Jahren. Der Kommissar und der Inspektor waren genauso gekleidet, wie im Buch beschrieben. „Da konnte man sich richtig hineinfühlen. Es war mitreißend und wunderschön.“ Brigita Egger möchte sich bei der Theatergruppe Nenzing bedanken, die ihr Schauspiel freiwillig angeboten hatte. Die gespielten Szenen waren die Überraschung des Abends für die rund 90 Gäste.


Plan B
Auf die Frage, wie es dazu kam, dass sie einen Kriminalroman schrieb, erzählt Brigita Egger, dass ursprünglich eine Weihnachtsgeschichte für Kinder erscheinen sollte: „Willi und das verlorene Jesuskind“. Das Buch ist bereits lektoriert, doch was noch fehlt, sind die Illustrationen – diese verzögern sich ein wenig. Da Brigita jedoch bereits ein neues Buch zu Weihnachten angekündigt hatte, musste sie sich etwas anderes einfallen lassen.


Innerhalb von nur zwei Monaten schrieb und veröffentlichte sie den Kriminalroman mit dem Titel „Wenn alle Schatten fallen“, der in den 70er-Jahren spielt – als Brigita selbst Jugendliche war. „Ich habe gedacht, ich versuche mich mal an etwas anderem. Das Schreiben ging wie von selbst.“


Nach wie vor schreibt sie ihre Bücher alle von Hand. In ihrem neuen Buch geht es um ein Mädchen, das außerhalb der Stadt bei seinen Großeltern aufwächst. Nach und nach verschwinden junge Männer – darunter auch ihr Freund. Sie begibt sich auf eine gefährliche Reise und will herausfinden, wer hinter dem Verschwinden steckt.


Inspiriert von „Columbo“
Am Anfang weiß Brigita nicht, wie die Geschichte ausgehen wird. „Das ergibt sich einfach“, sagt sie. Inspiriert wurde sie von der Krimireihe „Columbo“, die ebenfalls in den 70er-Jahren spielt. „Ich liebe die Krimis aus der Zeit“, sagt sie.
„Eine Leserin hat mir geschrieben, dass sie mein Buch direkt am Samstag verschlungen hat“, erzählt Brigita sichtlich erfreut. Sie selbst liest auch viel – und zwar alle Genres. „Ich gehe durch die Bücherei, und wenn mich ein Buch anmacht, dann lese ich es.“


Brigita Egger arbeitet bereits an einer Fortsetzung ihrer ersten beiden Romane „Julia“. Das hätten sich die Leser gewünscht. Ziel ist es, den neuen Roman im Juni bei der Kulturveranstaltung „Kunscht im Kear“ in Röthis zu präsentieren. Auch die Kinderweihnachtsgeschichte erscheint nächstes Jahr.


An eine Fortsetzung des Krimis denkt sie ebenfalls. „In der Zwischensaison habe ich Zeit zum Schreiben. Ich habe keine Kinder oder Enkelkinder.“ Brigita ist zwar in Pension, doch arbeitet sie nach wie vor im Bergrestaurant am Golm. „Ich brauche die Menschen um mich herum. Der Golm ist mein Leben.“ Und das Schreiben auch.