Festlicher Sonatenabend mit Violine und Klavier

VN / HEUTE • 14:33 Uhr
Zsuzsanna Csegzi sorgte am Klavier für transparente Klangfarben und sichere Melodieführung.
Zsuzsanna Csegzi sorgte am Klavier für transparente Klangfarben und sichere Melodieführung.Henning Heilmann

“Sonaten zum Advent” für Violine und Klavier erklangen in der Musikschule Bregenz.

Bregenz Ein Highlight im Jubiläumsjahr “125 Jahre Musikschule Bregenz” erlebte das Publikum letzten Samstag in der Villa Liebenstein. Regina Florey an der Violine und Zsuzsanna Csegzi am Klavier spielten Sonaten von Mozart, Schubert und Beethoven.

Violinistin Regina Florey gestaltete das Allegro con spirito mit eleganter Leichtigkeit und warmem Ton.
Violinistin Regina Florey gestaltete das Allegro con spirito mit eleganter Leichtigkeit und warmem Ton.

Feierliche Atmosphäre

Mit Mozarts Violinsonate KV 301 eröffnete das Duett den gemeinsamen Auftritt auf beeindruckende Art. Die erste der sechs “Kurfürsten-Sonaten”, 1778 entstanden und der Kurpfälzischen Kurfürstin Elisabeth Auguste gewidmet, erwies sich dabei als klug gewählte Visitenkarte. Auch die Wahl des heiteren, lichtdurchfluteten Werks erwies sich als sehr stimmig, da seine elegante Wärme und tänzerische Leichtigkeit mit der feierlichen Adventsstimmung harmonisierten.

Emma und Katharina Ocvirk sowie Maria Ocvirk ließen sich vom Sonatenabend musikalisch inspirieren.
Emma und Katharina Ocvirk sowie Maria Ocvirk ließen sich vom Sonatenabend musikalisch inspirieren.

Im Allegro con spirito ließen Violine und Klavier das liebliche Hauptthema federnd und von feiner Eleganz getragen im Wechselspiel erblühen. Floreys klar fokussierter Ton verband sich organisch mit dem aufmerksam gestalteten Klavierspiel Csegzis, wodurch die dialogische Anlage der Sonate lebendig zum Tragen kam. Der zweite Satz, ein tänzerisches Allegro, gelang besonders charmant. Hier blitzte Mozarts Nähe zur Mannheimer Ballettmusik auf. Das Duo gestaltete diese Passagen mit Schwung und Spielfreude, zugleich aber punktgenau akzentuiert. Es setzte die spannungsvollen Pausen wirkungsvoll ein und verlieh dem gelungenen Werk so zusätzliche Lebendigkeit und einen feinen dramaturgischen Atem.

Hildegard Kathan und Hans Fink waren vom bravourösen Auftritt begeistert.
Hildegard Kathan und Hans Fink waren vom bravourösen Auftritt begeistert.

Im zweiten Werk des Abends, Franz Schuberts Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 in g-Moll, entfaltete das Duett eine feinfühlige, von der Wiener Atmosphäre geprägte Darbietung, die dem intimen Rahmen des Salons der Musikschule ideal gerecht wurde.

Das talentiert harmonisierende Duett wurde vom Publikum gefeiert.
Das talentiert harmonisierende Duett wurde vom Publikum gefeiert.

Den kraftvollen Abschluss des Abends bildete Ludwig van Beethovens Violinsonate Nr. 7 in c-Moll, op. 30 Nr. 2, ein Werk von großer dramatischer Spannweite, welches Beethoven dem Zaren Alexander I. von Russland widmete. Dabei spannte das Duett von Beginn an einen Bogen von ungestümer Energie und präziser rhythmischer Schärfe, wobei die eruptiven Ausbrüche ebenso überzeugten wie die fein ausgearbeiteten Übergänge.

Mit einer Zugabe von Antonín Dvořák fand der festliche Sonatenabend einen stimmungsvollen Ausklang.
Mit einer Zugabe von Antonín Dvořák fand der festliche Sonatenabend einen stimmungsvollen Ausklang.

Die in Klagenfurt geborene Regina Florey, die bereits in Europa, Asien und in den Vereinigten Staaten auftrat, und die in Siebenbürgen geborene ungarische Pianistin Zsuzsanna Csegzi erwiesen sich als bestens eingespieltes Duett.

Das begeisterte Publikum dankte den Musikerinnen mit langanhaltendem Applaus.
Das begeisterte Publikum dankte den Musikerinnen mit lang anhaltendem Applaus.

Begeistertes Publikum

Das begeisterte Konzertpublikum, in dem auch Schülerinnen von Regina Floreys Violinklasse weilten, feierte den Auftritt mit lang anhaltendem Applaus. Als Zugaben erklangen noch ein romantisches Stück von Antonín Dvořák sowie eine weitere Violinsonate. Zu den zahlreichen Gästen zählten auch Emma und Katharina Ocvirk, die bereits beim Bundeswettbewerb in Wien in der Kategorie Klavierkammermusik auftraten.

INFO

Der nächste Auftritt im Salon der Villa Liebenstein der Musikschule Bregenz, Arlbergstraße 66, findet am Donnerstag, 18. Dezember, um 18.30 Uhr mit dem Klassenabend Violoncello der Klasse Julia Scheurle statt. Der Eintritt ist frei. HE

Von zart bis kraftvoll: Florey und Csegzi loteten Beethovens Klangspektrum eindrucksvoll aus.
Von zart bis kraftvoll: Florey und Csegzi loteten Beethovens Klangspektrum eindrucksvoll aus.
Konzentrierte Stille im Saal unterstrich die Intensität der musikalischen Darbietungen.
Konzentrierte Stille im Saal unterstrich die Intensität der musikalischen Darbietungen.