Bekem Bicki trifft als Joker und träumt vom Sprung in die Karlsruher Kampfmannschaft

Der Dornbirner Stürmer glänzt aktuell in der U23 beim deutschen Zweitligisten Karlsruher SC
Dornbirn Bekem Bicki ist 21 Jahre alt, stammt aus Dornbirn und spielt seit Jänner 2025 beim Karlsruher SC in der zweiten Mannschaft. Und obwohl er dort bislang kaum in der Startformation aufgelaufen ist, hat er mit seiner Torquote für Aufsehen gesorgt. In 50 Einsätzen für die U23 des KSC hat er 22 Tore erzielt – fast ausschließlich als Joker. Seine Bilanz ist bemerkenswert, gerade in einem Umfeld wie der Oberliga Baden-Württemberg, wo die Konkurrenz innerhalb der Mannschaft groß ist. Der Grund dafür liegt auch in den Förderungen des DFB, die an Einsätze deutscher Talente gekoppelt sind.

Dennoch hat sich Bicki mit seinen Leistungen einen sehr guten Ruf erarbeitet. Dass er der Spieler war, der mit zwei Toren im entscheidenden Spiel den Aufstieg von der Verbandsliga in die Oberliga fixierte, hat sich in Karlsruhe schnell herumgesprochen. Seine Quote ist nicht nur auffällig, sie ist effizient. Jedes dritte Tor des KSC II im Herbst ging auf sein Konto. In der Torschützenliste der Oberliga liegt er mit acht Treffern aktuell auf Rang zwölf – als Einwechselspieler.

In beiden Kampfmannschaften des Vereins, also in der ersten wie in der zweiten Mannschaft, hat kein anderer Spieler im Herbst mehr Tore erzielt als er. Der Vertrag von Bicki wurde bis Ende Saison 2026/27 verlängert. Dass er sich für einen Wechsel innerhalb Deutschlands entschieden hat, war für ihn eine bewusste Entscheidung. Schon zuvor hatte er sich mit Toren in Szene gesetzt: Beim SSV Ulm traf er in sieben Spielen siebenmal. Eine Meniskus-OP hat den Stürmer monatelang außer Gefecht gesetzt. Noch eindrucksvoller war seine Zeit bei Astoria Walldorf, wo er in der U23 in 21 Partien 21 Tore schoss – erneut zumeist als Joker.

Auch dort stand er selten von Beginn an auf dem Platz, nutzte aber jede Gelegenheit. Seine sportliche Geschichte beginnt aber noch früher, beim FC Dornbirn, wo er im Nachwuchs unglaubliche 179 Tore in 185 Spielen erzielte. Eine Zahl, die selbst in Erinnerung an Jugendzeiten außergewöhnlich bleibt. Mit 18 Jahren hat Bicki in Italien beim FC Spal seinen ersten Jungprofivertrag unterschrieben und blieb dort eineinhalb Jahre. „Ich war nie der Schnellste oder der Feinste, aber ich war immer dort, wo der Ball runterfällt“, beschreibt er sich selbst.

Er sucht den direkten Weg zum Tor und passt mit seiner Spielweise hervorragend zum Fußball in Deutschland. In Karlsruhe fühlt er sich zudem pudelwohl. In der Rückrunde will Bicki nun den nächsten Schritt machen: Einen Stammplatz in der U23 erobern. Sein Ziel ist klar: Er will weg von der Jokerrolle, rein in die Startelf.

Mit der ersten Mannschaft in Karlsruhe hat er bereits mittrainiert, ein Testspiel hat er ebenfalls bestritten. Noch fehlt ihm das Pflichtspieldebüt bei den Profis, aber die Tendenz zeigt klar nach oben. Der Verein hat ihm durch die Vertragsverlängerung signalisiert, dass man auf ihn setzt. Jetzt ist der richtige Moment, um durchzustarten.

In der Winterpause ist er zurück in Dornbirn. Dort hilft er im Familienbetrieb mit: Seine Eltern Ayhan und Inci führen den Cuma Grill in der Innenstadt. Bis zum Dreikönigstag steht der großgewachsene Offensivkünstler (1,90 m) also nicht am Fußballplatz, sondern am Grill – ehe es zurück nach Karlsruhe geht, wo er weiter daran arbeitet, vom Joker zur festen Größe zu werden. Und vielleicht bald mehr als nur in der zweiten Mannschaft. VN-TK








