„Unsere Hilfe wird dringend gebraucht“

Hugo Waldner (82) betreut ein wirksames Hilfsprojekt in Dörfern im äthiopischen Hochland.
Bregenz Seit 2016 reist Hugo Waldner jedes Jahr nach Äthiopien, um in den Hochlanddörfern Bore und Dama die von Adolf Hölzlsauer gegründete Privatinitiative „Hilfe für Äthiopien“ zu betreuen. Begleitet wird er von einer Gruppe Vorarlberger PensionistInnen, die ihn tatkräftig unterstützt.
Begonnen hat die Initiative mit dem Bau einer Schule in Dama. Inzwischen wurde das Hilfsprojekt auf Bore ausgeweitet und umfasst Lebensmittelverteilungen an Bedürftige, Salzlieferungen, ein Näh- und ein Tischlerei-Projekt, Hilfe für Straßenkinder sowie medizinische Versorgung.

Beim letzten Aufenthalt im Jänner 2025 haben der 82-Jährige aus der Schweiz immigrierte Bregenzer und sein Team 130 Personen aus Bore und Umgebung medizinisch versorgt. Im örtlichen Spital konnten 57 Personen mit Struma und anderen Krankheiten behandelt werden. 102 StrumapatientInnen wurden ins Krankenhaus in der 120 Kilometer entfernten Stadt Havassa geschickt. “Sie mussten operiert zu werden”, erklärt Waldner.
Struma (Kropf) ist eine Schilddrüsenerkrankung, meistens ausgelöst durch Jodmangel. In Äthiopien sind etwa 35 Millionen Menschen davon betroffen. „Hilfe für Äthiopien“ hat deshalb das Salzprojekt ins Leben gerufen. „Beim letzten Einsatz hatten wir im Voraus 1600 Kilo jodiertes Salz bestellt“ berichtet Waldner. „Als wir in Bore ankamen, war die Lieferung bereits vor Ort, und bei der Verteilung von 980 Kilo Salz waren wir persönlich dabei.“

Bitte um Spenden
Waldner zufolge sind die Hilfsaktionen “immer spannend und herausfordernd“, allein schon wegen der instabilen politischen Lage in dem ostafrikanischen Land. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, am 26. Jänner 2026 erneut nach Äthiopien zu reisen. Zehn Tage bleibt er dort und wird auch dieses Mal wieder von PensionistInnen begleitet. Neben der Betreuung der laufenden Hilfsprojekte werden wieder mehrere Dörfer mit Salz beliefert. „Wir planen zudem Hühner zu kaufen, auch Schafe und eine Kuh für Bore, um den Bewohnern ein besseres Leben zu ermöglichen.“ Finanziert wird alles mit Spendengeldern. Gespendet werden kann über die Crowdfunding-Plattform mit.einander.at.

Hugo Waldner sieht es als ein Privileg, wenn man helfen kann: „Vor allem, wenn man – wie ich – gesund ist und es einem gut geht.“