Nur Stemer weiß warum

Es ist, was es ist . . . sagen die Fakten. Die sind in der Affäre um die Schwarzgeldkassa beim Sportservice klar. Sportlandesrat Siegi Stemer sagt nicht die Wahrheit, wenn er behauptet, von dem ominösen Geldbehälter am Tag vor deren Auslieferung im Land nichts gewusst zu haben. Er wurde im Gespräch mit Sportservice-Geschäftsführer ausführlich über die Existenz von Schwarzgeld, das an der Buchhaltung vorbeigeführt wurde, informiert.

Bleibt die Frage: Warum tat er das nur? Wollte er zum damaligen Zeitpunkt noch verhindern, dass irgend etwas publik wird? Hätte er die Sache intern regeln wollen? Und dabei wohl wieder seinen Kollegen Keßler schützen? Die Antwort weiß nur Siegi Stemer selbst.

Das Abstreiten von Nicht-mehr-Abstreitbarem bringt den Landesrat in eine aussichtslose Situation. Man kann gelegentlich ja einen unangenehmen Sachverhalt schönreden. Aber man kann nicht derart dreist das Gegenteil dessen behaupten, was wahr ist. In arge Schwierigkeiten bringt Stemer auch Landeshauptmann Markus Wallner. Nach Frühstück, Gögele-Rücktritt und Causa Hofer jetzt auch das noch. Nicht verwunderlich, dass Wallner gestern nahezu sprachlos wirkte.

Respekt gebührt Sportservice-Geschäftsführer Martin Schäffl. Dem muss man zwar vorwerfen, zu lange dem unrechtmäßigen Treiben zugesehen zu haben. Doch er, der geschnitten und gemobbt wurde, raffte sich letztlich auf und zeigte die Sache ohne Rücksicht auf sein eigenes Schicksal an.

Dieser Mut hat jedenfalls anderes verdient, als womöglich erneut unter Druck gesetzt zu werden.