Ein harter Kampf um Anerkennung

Vorarlberg / 14.05.2013 • 21:43 Uhr

Geplanter Quader-Hausbau bei der „Mili“: Anrainer fordern genaue Auskünfte.

Bregenz. (VN) Es war kundgemacht – doch niemand wusste davon. Dieses Gefühl haben mehrere Anrainer des Bahnwärterhauses bei der „Mili“, welches sich schon bald in einen stattlichen Neubau verwandeln soll. Der interessierten, behördlich allerdings nicht anerkannten Nachbarn Pech: Sie waren nicht zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort (vor der BH-Amtstafel) und sahen sich auch nicht termingerecht im Internet zwecks Einbringung von möglichen Einwänden gegen das geplante Projekt um.

Zwei Anträge eingebracht

Formalrechtlich handelte die Bezirkshauptmannschaft Bregenz bezüglich Kundmachung korrekt. Trotzdem wollen sich die Anrainer mit dem Ausschluss aus dem Verfahren nicht abfinden. So brachte Anwalt und Anrainer Daniel Vonbank bei der BH Bregenz zwei Anträge ein: einen auf Zuerkennung der Parteistellung und Akteneinsicht, einen zweiten als Eventualantrag auf Quasi-Wiedereinsetzung, sollte die Parteistellung aufgrund der Nichterhebung von Einwendungen (spätestens in der mündlichen Bauverhandlung) verloren worden sein. Für den Anwalt sind diese Schritte nicht nur erklärter Wille mehrerer Anrainer, sondern auch zwingende Logik. „Wie sollen wir wissen, ob beim Quasi-Neubau des Bahnwärterhauses nicht die 50-prozentige Geschoßflächenerweiterung des Bestandbaus überschritten wurde, wenn wir nicht die behördlich festgestellten Maße des Bestandbaus haben? Sollen wir uns die vom Bauherrn geben lassen müssen, statt von der Behörde, die das eindeutig festzustellen hat?“

Die vorliegenden Pläne lassen keinen Zweifel daran, dass Bauherr und Architekt Christoph Kalb seine Möglichkeiten bis zum Letzten ausgereizt hat.

Die sich ausgetrickst fühlenden Anrainer wollen Klarheit darüber, dass die zulässigen Dimensionen nicht überschritten wurden. „Und vielleicht können wir auch noch ein bisschen darüber reden, wie das Ganze optisch etwas verträglicher zu gestalten wäre. Das ist doch nicht zu viel verlangt“, moniert einer der nicht anerkannten Nachbarn.

„Alles genau geprüft“

Wie die Anträge von Daniel Vonbank von der Bezirkshauptmannschaft Bregenz beurteilt werden? „Wir werden sie genau prüfen und das Ergebnis so bald wie möglich bekannt geben“, erklärte Bezirkshauptmann Elmar Zech gegenüber den VN. Bisher wurde den sich beschwerenden Anrainern von BH-Mitarbeitern das „Nachbarn-Recht“ nicht zuerkannt. Das Verfahren sei korrekt abgelaufen, betont der Behördenchef.

Man habe entsprechend der Sensibilität des betroffenen Gebiets alles genau und gewissenhaft geprüft.

Die BH soll uns Infos über die Dimension des Baus geben.

Daniel Vonbank