Schon wieder neuer Sportchef gesucht

Vorarlberg / 22.05.2013 • 20:01 Uhr
Jürgen Albrich (im Vordergrund) hatte sich ursprünglich für seinen Job als Leiter des Sportreferats viel vorgenommen. Foto: vn/hartinger
Jürgen Albrich (im Vordergrund) hatte sich ursprünglich für seinen Job als Leiter des Sportreferats viel vorgenommen. Foto: vn/hartinger

Paukenschlag im Land. Der eben erst bestellte Sportamtsleiter Jürgen Albrich (39) tritt ab.

Bregenz. Was für ein Rückschlag für die Sportverwaltung des Landes Vorarlberg: Erst Anfang März hatte der Dornbirner Sportwissenschaftler Jürgen Albrich (39) das Amt des Leiters der Sportabteilung angetreten. Doch schon nach nicht einmal zwei Monaten ist er in dieser Funktion schon wieder Geschichte.

„Es sind ausschließlich persönliche Gründe, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben“, lieferte Sportlandesrätin Bernadette Mennel (54) die Begründung für den für Außenstehende völlig überraschenden Abgang des höchsten Sportbediensteten im Land.

Bald Weichen stellen

„Ich habe mit ihm vor diesem Schritt mehrere Gespräche geführt. Auch ein sehr langes. Zu seinen persönlichen Gründen will ich mich nicht äußern. Ich respektiere sie. Es tut mir sehr leid, dass er geht. Er war verdientermaßen als Sieger aus dem Kandidatenhearing hervorgegangen. Ich habe ihn in dieser kurzen Zeit sehr schätzen gelernt. Menschlich sowie fachlich.“ Bereits kommende Woche möchte die Sportlandesrätin die Weichen für eine Nachfolge von Jürgen Albrich stellen. „Wir brauchen sehr rasch einen Nachfolger. Da dürfen wir jetzt keine Zeit verlieren.“

Manhart spürte es

Auch der neue Leiter des Sportservice, Sebastian Manhart (37), ist über den Rücktritt des Sportamtsleiters nicht glücklich. „Ich bin ja selber noch nicht lange im Amt. Doch die Zusammenarbeit mit Jürgen Albrich, das habe ich sofort gemerkt, hätte wunderbar funktioniert. Ich finde seinen schnellen Abgang sehr bedauerlich.“ Manhart räumt jedoch ein, dass sich dieser Schritt bei Albrich in den letzten Gesprächen abgezeichnet habe. Über die genauen Gründe will sich der ehemalige Handballprofi, der selber erst seit dem 16. März in seiner neuen Funktion tätig ist, nicht äußern. Er selber möchte die Nachfolge Albrichs nicht antreten. „Es gibt hier im Sportservice so viel zu tun, dass ich sehr viele spannende Aufgaben vorfinde. Ich habe den Job, den ich wollte, und möchte ihn weiter machen.“ Zu einem kategorischen Nein im Falle eines Angebotes wollte sich der studierte Jurist allerdings doch nicht durchringen. Die Suche nach einem Nachfolger für Jürgen Albrich kann sich auf zweierlei Art und Weise gestalten.

Neue Ausschreibung?

„Es ist denkbar, dass nun ein nach dem Hearing hinter ­Albrich gereihter Kandidat gefragt wird, ob er das Amt übernehmen möchte. Es ist aber auch vorstellbar, dass der Job neu ausgeschrieben wird“, zeigt Markus Vögel, Personalchef vom Land, die Möglichkeiten auf.

Für die Nachfolge des aus dem Amt berufenen früheren Sportamtsleiters Günter Kraft hatten sich 30 Personen beworben. Neun schafften es dann ins Hearing der Kommission.

Jürgen Albrich wird laut Presseaussendung vom Land wieder in seinen alten Job als Lehrer zurückkehren. Er war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Ich respektiere die Entscheidung von Jürgen Albrich.

bernadette mennel