Weicher Grund, teure Schanze

Rückschlag beim Nordic Sportzentrum. Lehmschichten verursachen erhebliche Probleme.
Tschagguns. Die Stimmung war ausgezeichnet beim Spatenstich für das Nordic Sportzentrum am 7. März. Doch jetzt ist es mit der guten Laune bei den Verantwortlichen vorbei. Auf dem 25 Hektar großen Gelände, auf dem vier Mattenschanzen von unterschiedlicher Größe entstehen sollen, wurden große Flächen mit nicht tragfähigen Bodenschichten entdeckt. Trotz insgesamt 24 Schürfschlitzen, die zur Sicherstellung eines stabilen Untergrundes gemacht wurden, folgte nun die böse Überraschung. Für den Geschäftsführer der Montafon Nordic Sportzentrum GmbH, Elmar Egg (50), hält sich der Sensationswert der betrüblichen Tatsache dennoch in Grenzen. „Wir haben von vornherein auf solcherart Risiken hingewiesen. Wir konnten trotz der 24 Schürfschlitze nicht hundertprozentigen Aufschluss über die Beschaffenheit des Bodens auf den gesamten 25 Hektar bekommen“, analysiert Elmar Egg die Situation.
Bauverzögerung
Das mit 11,97 Millionen Euro budgetierte Großprojekt, das von den Architekten Mitiska-Wäger sowie dem Planungsbüro Loser & Fleisch konzipiert wurde, verteuert sich aufgrund der aufgetretenen Probleme erheblich. Mit Mehrkosten von zwei bis drei Millionen Euro muss gerechnet werden. „Je nachdem, wie massiv die nicht tragfähigen Schichten tatsächlich sind“, erläutert Elmar Egg. Schon jetzt wissen die Bauverantwortlichen, dass rund 24.000 Kubikmeter Material ausgetauscht werden müssen. Nicht zu halten ist unter den nun eingetretenen Umständen auch der geplante Termin für die Inbetriebnahme der Anlagen. Diese hätte im Februar kommenden Jahres eröffnet werden sollen. „Aber im kommenden Winter wird hier definitiv nicht gesprungen. Ich rechne mit einer Eröffnung im Juni 2014“, so Egg.
Heute tagt Aufsichtsrat
Sehr bedauerlich findet auch Sportlandesrätin Bernadette Mennel (54) die Komplikationen beim Schanzenprojekt in Tschagguns. Zumal das Land auch für die Mehrkosten aufkommen muss. „Wir werden die Situation so schnell wie möglich genau analysieren und alles daran setzen, den Schaden so gering wie möglich zu halten“, so Mennel in einer ersten Stellungnahme. Schon heute tritt der Aufsichtsrat der Montafon Nordic Sportzentrum GmbH unter Führung von Mennel zusammen und wird die aktuelle Situation beraten. Finanziert wird das Schanzenprojekt neben dem Land auch vom Bund, den Illwerken, dem Stand Montafon und der Gemeinde Tschagguns.
Einen genauen Überblick über das Ausmaß der Schäden gibt es laut Auskunft von Elmar Egg erst in ungefähr vier Wochen.

