Klaus Hämmerle

Kommentar

Klaus Hämmerle

Karten neu gemischt

Vorarlberg / 06.11.2013 • 21:20 Uhr

Der VGH-Spruch zum Hohenemser Bordellstreit lässt die Schlussfolgerung zu: Es wird schwieriger für Land, Kommunen und Behörden, ein legales Freudenhaus auf Dauer zu verhindern.

Noch ist Vorarlberg ein vermeintlicher Fleck von Sittsamkeit inmitten eines sündigen Rotlichtteppichs. Allein der Kanton St. Gallen beherbergt 140 behördlich genehmigte Freudenhäuser, 30 davon im Rheintal. Knapp die Hälfte der Rheintaler Puffs werden laut der Zeitung „Ostschweiz am Sonntag“ von Vorarlbergern betrieben. Die Polizei berichtet, dass es im Zusammenhang mit Prostitution in legalen Bordellen relativ wenig Probleme gibt.

Es sind dies alles keine Argumente dafür, Prostitution und Freudenhäuser gutzuheißen. Aber es sind Argumente gegen die von hiesigen Behörden- und Polizeivertretern immer wieder heraufbeschworenen kriminellen Zustände – sollte sich Vorarlberg der nationalen und internationalen Rotlichtgemeinschaft anschließen.

Die Karten in Sachen Bordell werden auf alle Fälle neu gemischt. Man darf gespannt sein.

klaus.haemmerle@vorarlbergernachrichten.at, 05572/501-634