Wählerwille ignoriert
Hittisaus Gemeindevertretung hat den Wählerwillen mit Füßen getreten. Formal ist zwar alles rechtens. Die Argumentation des neuen Bürgermeisters Gerhard Beer ist grundsätzlich richtig. Hittisaus Bevölkerung hat nicht den Bürgermeister gewählt, sondern lediglich 18 Gemeindevertreter. Diese wiederum wählen den Ortsvorsteher aus ihrer Mitte. Allerdings spricht das Wahlergebnis eine eindeutige – und völlig konträre – Sprache. Schon die Vorwahl ließ keinen Zweifel: Schwarz soll Bürgermeister bleiben. Normalerweise respektiert die Gemeindevertretung den Willen des Volkes und wählt den Stimmenstärksten. Nicht in diesem Fall.
Erschwerend kommt hinzu, dass Beer schon gewusst haben muss, welche Rolle für ihn gedacht sein wird. Die Voraussetzungen für eine Direktwahl mit zwei Kandidaten wären also gegeben gewesen. Dann hätte der Wähler entscheiden können. So aber wird der Wille des Volkes wissentlich ignoriert und den eigenen Befindlichkeiten geopfert. Ein demokratiepolitischer Wahnsinn.
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