Deponiebau wird wahrscheinlicher

Großprojekt in der Parzelle Gebatz hat große Chancen, genehmigt zu werden.
Egg. (VN-hk) Die Vertreter der Bürgerinitiative gegen die geplante Errichtung einer Bodenaushubdeponie in Großdorf schmollen. „Wir hatten am Montag ein weiteres Gespräch mit den Landesräten Rüdisser und Rauch sowie Bezirkshauptmann Zech. Das müssen wir zuerst verarbeiten“, gab sich BI-Sprecher Hans-Peter Sutterlüty (60) gegenüber den VN wortkarg. Dass er mit dem Ergebnis des Gespräches nicht zufrieden ist, wollte er dennoch nicht wirklich verhehlen.
Über 750 Anrainer aus dem Raum Egg/Lingenau haben gegen die mögliche Errichtung einer Aushubdeponie durch die Firma Rüf aus Au unterschrieben. „Wir wollen diese nicht. Auch nicht in abgeänderter Form“, hatte Sutterlüty vor zwei Wochen gegenüber den Vorarlberger Nachrichten unmissverständlich klargestellt.
Lärm und Verkehr
Wie die VN bereits mehrfach berichteten soll in der Großdorfer Parzelle Gebatz auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern eine Bodenaushubdeponie mit einer Kapazität von 99.000 Kubikmetern entstehen. Diese würde einen Lkw-Verkehr mit ca. 80 Fahrten von Schwerfahrzeugen an Spitzentagen durch Großdorf und Lingenau verursachen. Anrainer und Bürger beider Kommunen befürchten im Falle einer Errichtung der Deponie eine unzumutbare Lärm- und Verkehrsbelastung. Antragsteller Rüf versuchte, die Bürger anlässlich einer Informationsveranstaltung zu beruhigen – mit wenig Erfolg.
BH entscheidet
Zuständig für das Bewilligungsverfahren ist die Bezirkshauptmannschaft Bregenz. Es handelt sich dabei um ein vereinfachtes Verfahren, da der potenzielle Deponiebetreiber für eine Kapazität von 99.000 Kubikmeter angesucht hatte. Hätte er für eine Kapazität von über 100.000 m3 angesucht, wäre ein umfangreiches Verfahren mit Parteienstellung von Anrainern und den Kommunen notwendig gewesen. Dennoch wurden bei einer Begehung durch die Behörden auch Anrainer und Vertreter der Gemeinden Egg und Lingenau eingeladen. „Das war angesichts der Brisanz dieses Antrags durchaus im Sinne der Behörde“, betont Ingo Wetzlinger, Sachbearbeiter der BH Bregenz. Derzeit prüfen mehrere Gutachter die von den Anrainern vorgebrachten Bedenken. Auch eine umfangreiche Anfrage durch FPÖ-Parteiobmann Dieter Egger (47) erging an die politisch verantwortlichen Landesräte Johannes Rauch (56) und Karlheinz Rüdisser (60), welche diese bereits beantworteten.
Region braucht Deponie
Die für Umwelt und Verkehr zuständigen Regierungsmitglieder machen den Anrainern wenig Hoffnung darauf, dass die Deponie doch nicht kommt. „Abgesehen davon, dass allgemeine Übereinstimmung über die Notwendigkeit einer Deponie in der Region herrscht, hat der Antragsteller klargemacht, dass er keinen alternativen Standort für dieses Projekt ausfindig machen konnte“, teilt Rüdisser mit.
Er wolle dem Verfahren nicht vorgreifen, aber seiner Einschätzung nach sei das Projekt eher genehmigungsfähig als nicht. Die Entscheidung über eine allfällige Genehmigung wird laut Auskunft von Ingo Wetzlinger im Frühsommer fallen.