Hexen, Teufel, Clowns, Prinzessinnen

Der 34. Landesnarrentag wurde das, was er werden sollte: ein buntes, heiteres Spektakel.
Lustenau. „Die können’s, die Lustenauer. Das haben sie schon vor drei Jahren bewiesen.“ Michél Stocklasa (35), Präsident des Verbandes der Vorarlberger Fasnatzünfte, sprach’s und widmete sich anschließend dem, was in seiner Funktion am meisten Spaß macht: Er winkte und rief auf der kleinen Ehrentribüne den ihn passierenden Mäschgerle zu Fuß oder in ihren prunkvollen Umzugswagen zu, ließ sich feiern, sammelte eine Unmenge an Bonbons und nahm gelegentlich Einladungen zu einem kleinen Schnäpschen an.
Der Regen wartete
Hans Lässer (75), eine Institution der Rhinzigünar und Sprecher des großen Umzugs beim Landesnarrentag, hatte noch kurz vor dem Start des Spektakels augenzwinkernd gemeint: „Gott sei Dank hat es bis jetzt nicht geregnet.
Nun kann nichts mehr schiefgehen.“ Zwischenzeitlich hatten sich auch die Besucher zu Tausenden am Rande der Umzugsstrecke eingefunden: Das Spektakel konnte beginnen.
Die beliebten Politiker
Nicht weniger als 135 Gruppen aus dem ganzen Land hatten sich angesagt. Den Anfang machte der Wagen mit der nahezu kompletten Lustenauer Gemeinderegierung, die sich als Narrengruppe perfekt verstand und sich als einheitlich gekleidete „Greotli“ uneingeschränkter Beliebtheit erfreuen durfte. Es folgten, nach Bezirken geordnet, die Gruppen und Wagen.
Die Fantasie der Narren kannte bezüglich der Kostüme und Wagendekorationen keine Grenzen. Teufel, Hexen, fette Pfaffen und holde Prinzessinnen, Clowns und Spielmänner, die einen zu Fuß, die anderen auf ihren Wagen, dazu schmetternde Musik mit einer Hitparade an Ohrwürmern: Es fehlte nichts, was einen Fasnatsumzug zu einem einmaligen Erlebnis macht.
Schwarzacher Beteiligung
Die Veranstalter, die Rhinzigünar und die Schlifar aus Schwarzach, hatten das Großereignis mustergültig vorbereitet. Eigentlich hätte dieses ja in Schwarzach stattfinden sollen, doch die Schwarzacher Fasnatzunft war auf eigenem Territorium mit unlösbaren Problemen konfrontiert. Daher sprangen die Lustenauer in die Bresche. Sie hatten den Landesnarrentag bereits 2013 veranstaltet. Die Schwarzacher übernahmen einen Teil der Organisation, ein Novum in der Geschichte der Landesnarrentage. Den Besuchern und Mäschgerle war’s egal. Sie erlebten einen unbeschwerten Tag mit einem tollen Umzug als Höhepunkt.







