Klaus Hämmerle

Kommentar

Klaus Hämmerle

Die Nerven liegen blank

Vorarlberg / 01.03.2016 • 19:47 Uhr

Maulkorberlass für den Bezirksveterinär, Anzeigendrohung eines Jägers gegen eben diesen, Beschuldigungen hier, Beleidigungen dort: Die Nerven vor dem Hintergrund der eskalierenden TBC-Situation liegen bei vielen Betroffenen blank.

Dabei garantiert ein solch unheilvolles Gemisch vor allem eines: Das Problem wird nicht gelöst. Auch die Informationspolitik der verantwortlichen Stellen lässt zu wünschen übrig. Über die fast täglich festgestellten Verdachtsfälle werden die Medien stets von Privatzeugen informiert.

Von offizieller Seite bleibt dann nichts mehr anderes übrig, als das alltägliche Unheil wieder einmal zu bestätigen.

Wann hört dieser Spuk endlich auf? Wissen tut das niemand. Die Prognose ist nicht gewagt:  Das Problem TBC bei Vieh und Wild dürfte uns auch die kommenden Jahre begleiten. 

Dass die Gefahren jahrelang unterschätzt wurden, ist  offensichtlich.

Das Wild wurde immer mehr, die Infektionsherde auch. Das so akribisch ausgearbeitete Zwölf-Punkte-Programm mit der vorgesehenen strikten Trennung von Vieh und Rotwild während der Alpzeit hat überhaupt nicht funktioniert.

Und sollte es da und dort doch funktioniert haben, so konnten sich Hirsche und Rinder ja völlig zwanglos beim Weiden und Äsen neben Bauernhöfen treffen.

Die Energie, die Frust und Wut innewohnt, gehört jetzt umgeleitet.

Und zwar in eine gemeinsame gleichwohl kompromisslose Bekämpfung der TBC-Gefahr. 

klaus.haemmerle@vorarlbergernachrichten.at, 05572/501-634