Abfall wartet in einer Sperranlage

Die Umweltabteilung hat Probebohrungen bei der Firma Häusle entnommen.
Bregenz, Lustenau. 15.000 Kubikmeter Kunststoffmüll sammelt Häusle jährlich ein. Nicht recycelbarer Kunststoffabfall muss fachgerecht entsorgt werden. Also verbrannt. Möglichkeiten dazu gibt es in Deutschland oder der Schweiz, dort bieten sich Buchs und Winterthur an. 14.600 Kubikmeter davon hat der Lustenauer Abfallverwerter auch ordnungsgemäß verbrennen lassen. 400 Kubikmeter nicht. Die sollen auf dem Gelände des Unternehmens vergraben worden sein.
Der Abfall wurde in einem Erdwall gefunden, der dem Lärmschutz diente. Nach Bekanntwerden wurde die Firma angezeigt, anschließend zeigte sich das Unternehmen selbst an. Der Abfall ist mittlerweile ausgegraben worden, lagert allerdings nach wie vor auf dem Betriebsgelände. „In einer Sperranlage“, erklärt Harald Dreher vom Amt für Abfallwirtschaft im Landhaus. Der Müll wartet nun auf weitere Untersuchungen. Als Nächstes ist die Zollbehörde an der Reihe.
Proben ins Labor geschickt
Inzwischen wurden aus dem Gewässer neben dem betroffenen Erdwall Proben entnommen. Auch die Erde unter dem Damm wurde ins Labor geschickt. Wenn alles normal läuft, sollte in sieben bis zehn Tagen ein Ergebnis feststehen. Dreher beruhigt: „Es handelt sich hier nicht um den großen Umweltskandal, die Auswirkungen sind äußerst begrenzt.“ Dennoch kann er nur den Kopf schütteln: „Ich bin seit zehn Jahren in der Abteilung, so etwas ist mir noch nie untergekommen.“ Er schätzt, dass sich die Firma mit dieser Aktion rund 40.000 bis 60.000 Euro ersparen hätte können. Nun könnte ein Vielfaches auf das Unternehmen zukommen. Und die Entsorgungskosten natürlich auch.
Wie berichtet, soll das Lustenauer Unternehmen Häusle irgendwann im Laufe des Jahres 2015 Kunststoffmüll illegal vergraben haben. Ein Passant wurde darauf aufmerksam und verständigte die Landesregierung. Diese entdeckte den Müll in rund 400 Kubikmeter Erde, erstattete anschließend Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und der Zollbehörde. Häusle-Geschäftsführer Thomas Habermann zeigte darauf sein Unternehmen selbst an und versprach volle Kooperation. Er übernahm das Amt erst im Dezember.