Sündenfall
Landesjägermeister Reinhard Metzler galt bisher als Muster an Besonnenheit in der TBC-Krise. Einsichtig in Bezug auf die mangelnde Schießmoral seiner Jäger, fast demütig gegenüber den Landwirten, stets an die gemeinsame Verantwortung aller Betroffenen appellierend.
Damit ist es jetzt vorbei. Der oberste Weidmann im Land schießt nun fast ohne zu laden auf die Landwirte. Er ist erbost.
Tatsächlich haben die Landwirtschaftsvertreter keine Gelegenheit ausgelassen, die TBC-Problematik als ausschließlichen Sündenfall der Jägerschaft darzustellen. Die sollen gefälligst alles niederschießen, was sich als Rotwild zu erkennen gibt – verlangen die Bauern.
Auf die Alpe wird nun mit Mann und Vieh gepilgert, so als sei nie etwas passiert. Nur hinter vorgehaltener Hand äußeren Bauern Ängste.
Was nun, wenn wieder genau das passiert, wovor sich alle fürchten?
Dann gilt ganz sicher eines nicht: Sich überrascht zu zeigen und zu behaupten, man habe alles getan, um Unheil abzuwenden.
Wenn sich nun auch Bauernvertreter angesprochen fühlen, dann tun sie das zu Recht.
klaus.haemmerle@vorarlbergernachrichten.at, 05572/501-634
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