Spuren einer Silvesternacht

Am Anfang ist das Aufräumen. Das gilt an Neujahr für viele Bauhof-Mitarbeiter.
Lustenau. Die Silvesternacht ist vorbei – und verschwunden sind in Lustenau am späteren Vormittag auch die Spuren des Feuerwerks, das zur Begrüßung des neuen Jahrs am blauen Platz veranstaltet wurde. Auch in der Umgebung des Gemeindezentrums deutet kaum mehr etwas darauf hin, dass gerade Silvester war. Ein Indiz dafür, dass die „Mainzelmännchen“ der Gemeinde bereits im reinigenden Einsatz waren. Es sind dies die Männer vom Bauhof samt Gerätschaft und Klein-Lkw.
Problem Glas
„Wir haben um 7.30 Uhr mit der Arbeit begonnen und waren um 10 Uhr bereits fertig“, berichtet Reinhard Fitz (51) über seinen ersten Dienst im neuen Jahr. Gemeinsam mit drei seiner Kollegen war der Gemeindebedienstete unterwegs. Ihr Sondereinsatz war dem Feuerwerk mit einhergehender größerer Menschenversammlung geschuldet. Dass Menschen bei solchen Anlässen Müll hinterlassen, schon gar wenn es sich dabei um Silvester handelt, kann Fitz einmal mehr bestätigen.
Die eisige Kälte spielte den Aufräumern in die Hände. „Wenn es so kalt ist wie in der diesjährigen Silvesternacht, dann bleiben die Menschen nicht so lange. Auch der Müll ist dann ein anderer, als wenn es wärmer ist und sich die Menschen länger im Freien aufhalten“, weiß Fitz aus Erfahrung. „Es finden sich dann zum Beispiel kaum Speisereste im Abfall“, erzählt der Bauhof-Arbeiter. Papier, Zigarettenstummeln, Plastikbecher und vieles andere – das ist alles kein Problem für die Aufräumer. Das Problem sind Glasteile. „Wenn Leute mit Flaschen herumwerfen und Glasscherben am Boden liegen, kann das gefährlich werden“, weiß Bauhofleiter Wolfgang Hagen (51) um die Problematik.
Der Patschen
Zerborstene Glasflaschen waren es auch, die am Dienstfahrzeug der Gemeindearbeiter für einen Patschen sorgten. „Du siehst die Glasteile nicht immer. Dann fährst du drüber, und schon ist es passiert“, lässt Reinhard Fitz die unangenehmen Erfahrungen des morgendlichen Einsatzes noch einmal Revue passieren.
Noch mehr Müll als am unmittelbaren Ort des Geschehens sammelten die Männer des Bauhofs in unmittelbarer Nähe zum blauen Platz. „Der stammt von jenen, die man zum Feuerwerk nicht hineinließ, weil sie selber Feuerwerkskörper hineinschmuggeln wollten. Oder eben Flaschen. Die sorgen dann in der unmittelbaren Umgebung für viel Abfall. Dort, wo sie ihre Knallkörper und Raketen abfeuern und Glasflaschen hinschmeißen“, berichtet Fitz.
Die Verrückten
Dass nicht mehr jeder zum Feuerwerk ins Zentrum gelangt, dafür sorgen seit einigen Jahren Securities. „Leider ging es ohne diese Sicherheitsleute nicht mehr. Wir hatten zuvor Verrückte, die Rakten und Knallkörper in der Menge zündeten, oder Flaschen herumwarfen. Mitten unter Familien, die mit ihren Kindern das Feuerwerk anschauen wollten“, erklärt Hagen.
Dass Verrückte mit entsprechendem Alkoholpegel an Silvester auch auf den Straßen ihr Unwesen treiben, wissen die Bauhof-Leute nur allzu gut. „Gefährlich wird es, wenn sie Kanaldeckel entfernen. Das kann schreckliche Unfälle nach sich ziehen“, weiß Fitz. Da sind aus der Verankerung gerissene Verkehrsschilder oder durch Böller gesprengte Müllsäcke am Straßenrand dagegen nahezu harmlos. Sinnlos und entbehrlich sind solche Aktionen dennoch.
