Rhesi-Pläne liegen nun auf dem Tisch

Vorarlberg / 09.03.2017 • 19:23 Uhr
Diepoldsau

Diepoldsau

Jetzt müssen die Betroffenen vom Hochwasserschutzprojekt überzeugt werden.

St. Margrethen. Seit sechs Jahren sind die Verantwortlichen am Abwägen, Messen und am Planen – jetzt liegt das generelle Projekt von Rhein-Erholung-Sicherheit, genannt Rhesi, auf dem Tisch. Es sieht auf den 26 Kilometern vom Illspitz bis zum Bodensee fünf Aufweitungen des Alpenrheins vor. Eine sechste, bei Widnau/Lustenau, könnte noch hinzukommen.

„Drei dieser Aufweitungen, und zwar bei der Frutzmündung, bei Kriessern/Mäder und bei Hard/Fußach sind sogenannte Trittsteine. Das heißt, der Rhein würde an diesen Stellen eine Breite von 250 bis 300 Metern bekommen“, erklärt Projektleiter Markus Mähr (42). Auch Widnau/Lustenau würde ein Trittstein. Die Ungewissheit dort: Was wird aus den sechs Trinkwasserbrunnen? Mähr: „Wir verhandeln mit dem Wasserwerk Rheintal, zu dem fünf Schweizer Gemeinden gehören, über Lösungen. Bis Ende Jahr wollen wir eine gefunden haben.“ Bis im Juni möchte Mähr auch geklärt wissen, ob der Trittstein bei Hard/Fußach in der geplanten Form umgesetzt werden kann. 20 Grundstücksbesitzer müssten dort für das Projekt Flächen abtreten. Laut Landeshauptmann Markus Wallner (49) sei dies praktisch unmöglich.

„Wir haben auch einen Plan B“, sagt der Rhesi-Chefplaner und spricht in diesem Zusammenhang von separaten Verbindungskanälen zwischen See und Fluss. Unbedingt notwendig ist diese Verbindung für den ökologischen Austausch der beiden Gewässer, damit Lebewesen im Wasser von einer Zone in die andere gelangen können.

Nicht überall nachgeben

Ein drittes Fragezeichen steht an der Frutzmündung bei Koblach/Mäder. Dort ist es mittels Lupenplanung zwar gelungen, eine Variante zu entwickeln, welche den Verlust von weiterem Ackerland verhindert, durch ist diese Option aber noch nicht. Wie die VN berichteten, wollen die Gemeindevertretung Koblach und die Agrargemeinschaft Meiningen das nun vorgelegte Konzept beraten und noch vor dem Sommer eine Entscheidung treffen. „Es wird nicht gehen, dass wir in allen drei strittigen Punkten nachgeben. Wenn das geschieht, ist der Gesamtplan gescheitert“, sagt Mähr.

Der Druck auf die Rhesi-Planer steigt, denn Landeshauptmann Wallner lässt keine Gelegenheit zur Klarstellung aus: „Wir müssen bis Ende des Jahres einen umsetzbaren Einreichplan haben. Der Hochwasserschutz lässt nicht mehr länger auf sich warten.“

Hard/Fußach

Hard/Fußach

Frutzmündung

Frutzmündung

Kriessern/Mäder

Kriessern/Mäder

Au/Lustenau

Au/Lustenau