Schweizer fühlen sich am See benachteiligt

Vorarlberg / 22.08.2017 • 19:28 Uhr
VN-Bericht vom 22. August.
VN-Bericht vom 22. August.

Schweizer Schifffahrtsbetriebe beschweren sich über Umgang im Bodenseeverbund.

Schwarzach. (VN-mip) Die Gebühren seien nicht das Problem, sagt Hermann Hess. Der Unternehmer ist Präsident des SBS-Verwaltungsrates, also Chef
der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS). Als solcher versucht er, die Gemüter zu beruhigen: „Es laufen friedliche Gespräche.“ Wie die VN berichteten, haben die Schweizer Anfang des Jahres beschlossen, Konstanz anzufahren, ohne dies mit den Kollegen in der Vereinigung der Schifffahrtsunternehmen (VSU) zu besprechen. In Deutschland wurden darauf Hafengebühren eingeführt. Hess erklärt im VN-Gespräch: „Wir werden Konstanz weiter anfahren, weil wir das dürfen. Das mit den Gebühren lässt sich sicher beilegen.“ Bregenz sei indes kein Thema.

Im Frühjahr stand sogar ein Austritt der SBS aus der VSU im Raum. Hess bestätigt: „Die Überlegung gibt es. Wenn man in einem Verbund ist, in dem die eigenen Anliegen nie berücksichtigt werden, stellt sich die Frage, weshalb man überhaupt dabei ist.“ Im Vergleich zu den deutschen Schiffsbetrieben BSB und den Vorarlberg Lines seien die Schweizer die Kleinen. „Sie sind die Riesen und haben Angst vor dem Zwerg. Ich weiß nicht warum“, sagt Hess. Zwei Drittel des Schiffverkehrs laufen über die BSB und die Vorarlberg Lines.