Flockenwirbel durch Schneekanonen

Die Vorarlberger Skigebiete rüsten sich für den nahenden Winter.
Schwarzach Was man hat, das hat man. In den Vorarlberger Skigebieten erstreckt sich das Besitzdenken vor allem auf das, was die Skigebiete zu ebensolchen macht – auf den Schnee. Gut, wenn er von oben kommt. Aber eine Gewähr dafür gibt es nicht. Also wird das „weiße Gold“ selbst produziert, in Vorarlberg mittlerweile seit über 40 Jahren. Bald schon werden auch heuer die Kanonen und Lanzen wieder Schnee schießen.
500.000 Kubikmeter Schnee
In Lech dirigiert wie seit vier Jahrzehnten der Kunstschneepapst Michael Manhart (75) die Beschneiung der Pisten. „Wir sind bereit“, sagt Manhart. Doch die ersten Tage des Vorgeschmacks auf den heurigen Winter lässt man in Lech noch verstreichen. „Sie dauert ja nicht lange, diese kältere Phase. Wir fangen mit der Produktion erst dann so richtig an, wenn wir eine längere Kälteperiode mit Temperaturen um die drei Grad minus haben“, verrät der Seilbahnchef des Nobelorts seine Strategie. Manhart rechnet damit, dass auf den Pisten in Lech und Zürs bis Weihnachten 250.000 Kubikmeter Schnee produziert werden. „Danach kommen noch einmal 250.000 Kubikmeter. Aber mal sehen, was wir tatsächlich brauchen. Laut einigen Meteorologen soll es heuer ja einen schneereichen Winter geben.“
Die erwarteten Kosten der Kunstschneeproduktion für diesen Winter beziffert Manhart mit rund sechs Millionen Euro. 400 Schneeproduktionsgeräte werden in Lech/Zürs im Einsatz sein.
Bereits gestartet
Im Skigebiet Silvretta Montafon wurde bereits Schnee geschossen. „Wir nutzen jede Gelegenheit, um auf Depot zu schneien“, verrät Günther Sohler, bei den Montafonern für die Kunstschneeproduktion zuständig.
Erst im November wolle man beginnen, die Pisten zu beschneien. „Leider wird es ab Dienstag wieder wärmer. Deswegen müssen wir dann wohl etwas zuwarten“, weiß auch Sohler. Man will aber auch im größten Skigebiet des Montafons flexibel sein und die 500 Schneeproduktionsanlagen in Betrieb setzen, sobald es geht. Wann im Skigebiet Silvretta Montafon die Saison losgeht, traut sich Sohler nicht zu sagen.
90 Prozent beschneit
Im Skigebiet Brand stehen ab heuer 30 zusätzliche Geräte im Wert von 1,2 Millionen Euro für die Erzeugung von Kunstschnee zur Verfügung. Insgesamt sind es nun 120 Kanonen und Lanzen, welche die Hänge in eine Winterlandschaft verwandeln sollen. „Wir fangen mit der Produktion an, wenn es eine längere Kälteperiode gibt“, berichtet Nina Wilhelmer von den örtlichen Bergbahnen. In Brand, wo in den letzten Jahren sehr viel in die Erneuerung des Skigebiets investiert wurde, können nun 90 Prozent der Pisten beschneit werden. Der Föhn ist dort das einzige Problem.