Vogewosi zahlt 6,5 Millionen, um sich zu verwalten

Vorarlberg / 26.12.2017 • 19:26 Uhr
Auch Modulhäuser hat die Vogewosi im Repertoire. VN/Paulitsch
Auch Modulhäuser hat die Vogewosi im Repertoire. VN/Paulitsch

Der Wohnbauträger gibt weniger für Personal aus als andere Gemeinnützige.

Bregenz, Wien Bauen, bauen, bauen! So lautet der aktuelle Auftrag der Politik an die „Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und SiedlungsgmbH“, kurz: Vogewosi. Nicht zuletzt deshalb ist die Vogewosi zu einem Wohnbaugiganten geworden. Im Jahr 2015 verbuchte das Unternehmen Umsatzerlöse von 73,7 Millionen Euro, bei einem Bauvolumen von 44,8 Millionen Euro. Ende 2015 verwaltete die Vogewosi 16.237 Wohnungen, wie ein Rechnungshofbericht zeigt.

Wer so viele Wohnungen verwaltet, braucht Personal. 4,26 Prozent des Budgets gibt die Vogewosi dafür aus, das sind rund 5,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Wiener GWSG zahlt 10,76 Prozent fürs eigene Personal. Der Rechnungshof schreibt: „Die Vogewosi, die in Bezug auf Umsatzerlöse und Verwaltungseinheiten die zweitgrößte der vier überprüften Bauvereinigungen war, wies den mit Abstand geringsten Personalaufwand pro Angestellten auf.“ Insgesamt betragen die Verwaltungskosten rund 6,5 Millionen Euro. Die Prüfer finden jedoch auch Grund zur Kritik. So listen sie auf, dass die Vogewosi einen Geschäftsführer, einen Prokuristen und drei Abteilungsleiter beschäftigt. Allesamt männlich. „Im Sinne der Gleichstellung empfahl der Rechnungshof, in Zukunft vor allem im Bereich des Vorstands auf die angemessene Vertretung von Frauen und Männern zu achten.“ Land und Vogewosi sagten zu. Zudem liege das Gehalt des Geschäftsführers über 10.500 Euro, die ein öffentlich Bediensteter höchstens verdienen dürfe. Das Land argumentierte mit dem Kollektivvertrag.

Auf Vorteile verzichtet

Kilometergeld ist nichts Ungewöhnliches. Anders, wenn auch die Fahrt von zu Hause ins Büro vergütet wird – wie bei einem Vogewosi-Prokuristen. Der alte Vertrag könne ohne Einverständnis des Bediensteten nicht geändert werden, rechtfertigt sich die Landesgesellschaft.

Auch die Wohnungsverkäufe hat sich der Rechnungshof angesehen. Er kritisiert dabei vor allem die Berechnungsmethode des Kaufpreises. In den Details findet er wiederum Positives: Mitarbeiter dürfen um eine Wohnung ansuchen und bekommen diese in der Regel zugesprochen. Der jetzige Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz habe selber im Jänner 1996 ein Reihenhaus bezogen, das er nachträglich kaufte. Als er zum Geschäftsführer aufstieg, hat er von sich aus auf alle Vorteile verzichtet. „Dies beurteilte der Rechnungshof positiv“, heißt es im Bericht.