Ohne Dornbirn wäre TBC-Bilanz fast positiv

Von 7400 getesteten Tieren war nur ein Schnelltest positiv. Ein Stall in Dornbirn gibt indes Rätsel auf.
Dornbirn In der Medizin sind negative Befunde normalerweise eine positive Nachricht, auch in der Tiermedizin. 7400 Tiere in 690 Ställen hat das Land in jüngster Zeit auf TBC untersucht. 7399 dieser Tiere wurden negativ auf TBC getestet, nur ein Verdachtsfall bleibt übrig. Vorarlbergs Landesveterinär Norbert Greber berichtet: “Wir sind mit den Tieren, die in gefährdeten Gebieten geweidet oder gealpt haben, fertig.” Somit wurde unter den Nutztieren so gut wie kein TBC festgestellt.
Wie die VN berichteten, war zunächst von vier Verdachtsfällen die Rede. Die Tiere wurden getötet, um die Organe untersuchen zu können. In drei Fällen war der Befund negativ, nur einmal war der Schnelltest positiv. Nun muss dieses Ergebnis noch bestätigt werden. “Wenn der Schnelltest nach der diagnostischen Schlachtung positiv ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Tier TBC hat. Aber es ist eben nicht fix”, führt Greber aus. Sollte der erwartete Fall eintreten, muss der Heimathof des Tieres im Abstand von jeweils zwei Monaten zwei Mal untersucht werden. Erst dann gilt er wieder als TBC-frei.
Der Hof mit den anderen drei Verdachtsfällen muss sechs Wochen nach dem Test noch einmal negativ getestet werden, damit er als TBC-frei gilt. Dies ist laut Greber Anfang März der Fall. Grundsätzlich gilt: “Ein TBC-Test ist ein mehrstufiges Verfahren. Es ist nicht einfach, TBC festzustellen.”
Das zeigt ein Blick nach Dornbirn. Dort wurde beim Schlachten ein verdächtiger Stier gefunden, der gar nicht auf dem Testradar der Tierärzte aufschien, wie Greber erläutert: “Dieser Fall hat eigentlich gar nichts mit dem Kerngebiet zu tun.” Eine Überprüfung von zwei nebeneinanderliegenden Ställen ergab elf Verdachtsfälle, wobei sich der Verdacht bei neun Tieren erhärtet hat. “Wir warten nun gespannt auf das Ergebnis aus Wien.” Dort sorgt die Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) für Gewissheit. “Sollte TBC festgestellt werden, wäre uns am wohlsten, wenn wir den kompletten Bestand keulen könnten”, fährt Greber fort. “Aber das entscheidet der Bund, der muss es schließlich bezahlen.”
Außerdem müssen die Verantwortlichen auf Spurensuche gehen: Woher kommt die Krankheit, wenn die Rinder nicht im Kerngebiet auf der Alpe waren? “Wir wissen noch nicht, woher sie die Krankheit haben”, sagt Greber.
„Damit sind wir mit den Tieren aus den gefährdeten Gebieten fertig.“
