Der Sommer 2018 war ein Warnzeichen

Vorarlberg / 25.02.2019 • 20:30 Uhr
Im Mittelpunkt der Umweltwoche 2019 stehen der Klimawandel, der Wert von Lebensmitteln und Plastikvermeidung.
Im Mittelpunkt der Umweltwoche 2019 stehen der Klimawandel, der Wert von Lebensmitteln und Plastikvermeidung.

Die Vorarlberger Umweltwoche unterstreicht die Bedeutung gemeinsamer Umweltbemühungen.

Lauterach Der Sommer 2018 könnte ein Vorgeschmack auf das gewesen sein, was uns in Zukunft erwartet. „In einem durchschnittlichen Juli haben wir in Lauterach 200 Millimeter Niederschlag. Im vergangenen Juli waren es nur 76,3 Millimeter. Und wenn der Regen kommt, dann kommt er mittlerweile so etwas von extrem, dass das Wasser praktisch gar nicht in den Boden kann, sondern gleich wieder abfließt“, verdeutlicht Bürgermeister Elmar Rhomberg.

Lauterach ist ein Beispiel von vielen, das laut Umweltverband-Obmann Rainer Siegele aufzeigt, welchen Einfluss die Umwelt auch auf die Lebensqualität in Vorarlberg hat. Um unabhängiger zu sein, investierten die Gemeinden laufend in die Wasserversorgung mit den Nachbargemeinden, sagt Rhomberg. Außerdem seien alle gefordert, die Aufnahmefähigkeit des Bodens unter anderem durch weniger Versiegelung und richtige Bearbeitung wieder zu steigern. “Wir haben Ende des letzten Sommers schon gespürt, dass der Wasserstand merklich zurückgegangen ist. Aber was wäre, wenn plötzlich noch weitere Monate kein Regen kommen würde?”

Die Umweltwoche gibt Einblicke und Impulse, wie wir oft ganz einfach im Alltag Positives bewirken können.

Kerstin Formanek, Vorarlberger Umweltverband

Die Themen Boden und Wasser sind auch für den Verband für Obst- und Gartenkultur Vorarlberg (OGV) ein zentrales Thema. “Ein intakter Boden nimmt das Wasser auf, auch wenn ein Platzregen kommt”, erläutert Obmann-Stellvertreterin Renate Moosbrugger. Der OGV, unter dessen Dach 66 Obst- und Gartenbauvereine vereint sind, engagiere sich daher aktiv in Sachen Bewusstseinsbildung. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Aktion „Mi Kischta Gärtle“. Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule bringen die ehrenamtlichen Mitglieder damit kleine Holzkisten in die Schulklassen, die selbst zusammengebaut, mit einem Jutesack ausgekleidet, mit Erde gefüllt und individuell bepflanzt werden können. “Wir können so viele Aspekte im Garten weitergeben. Auch das Bewusstsein, dass ich 5000 Kilometer zu Mittag esse, wenn jetzt eine Tomate, Gurke oder Erdbeere auf dem Tisch ist oder ein beheiztes Glashaus die Energie für 30 Einfamilienhäuser braucht”, unterstreicht Moosbrugger.

Ob der persönliche Wasserverbrauch oder der Gemüseanbau „im Kistle“ – die 10. Vorarlberger Umweltwoche gibt in knapp 100 Tagen wieder Einblicke und Impulse, “wie wir oft ganz einfach im Alltag Positives bewirken können“, erläutert Koordinatorin Kerstin Formanek, die alle dazu einlädt, öffentliche Veranstaltungen und Aktionen bis zum 23. April in den Umweltwochen-Kalender einzutragen.

Die 10. Vorarlberger Umweltwoche findet von Mittwoch, 5. bis Sonntag, 16. Juni 2019 statt. Öffentliche Veranstaltungen und Aktionen können bis 23. April auf www.umweltv.at eingetragen werden.