Feldkirch sucht den Vizebürgermeister: Thalhammer und Spalt fordern Petz-Bechter heraus

Vorarlberg / 08.03.2019 • 07:15 Uhr
Marlene Thalhammer erreichte 2015 den dritten Platz bei der Bürgermeisterdirektwahl. Jetzt geht sie ins Rennen um den Vizebürgermeistertitel.vn
Marlene Thalhammer erreichte 2015 den dritten Platz bei der Bürgermeisterdirektwahl. Jetzt geht sie ins Rennen um den Vizebürgermeistertitel.vn

Grüne Umweltstadträtin und blauer Planungsstadtrat treten gegen schwarze Bildungsstadträtin um zweithöchstes Amt der Stadt an.

Feldkirch Am Dienstag, 12. März, endet in Feldkirch eine Ära. Bürgermeister Wilfried Berchtold (64) legt sein Amt zurück. Er ist seit 1991 Stadtoberhaupt. Sein Nachfolger wird Wolfgang Matt (64), er ist seit vergangenem Jahr Vizebürgermeister. Damit beginnt ein Sesselrücken in Feldkirch. Dabei sind einige Positionen klar: Matt wird gewählt werden und auch der frei werdende Stadtratsposten ist mit Benedikt König (39) bereits vergeben.

Gudrun Petz-Bechters Blitzkarriere wird sie am Dienstag eine weitere Stufe nehmen lassen. Trotz Konkurrenz wird sie Vizebürgermeisterin werden.
Gudrun Petz-Bechters Blitzkarriere wird sie am Dienstag eine weitere Stufe nehmen lassen. Trotz Konkurrenz wird sie Vizebürgermeisterin werden.

Spannender wird es um den Posten des Vizebürgermeisters. Hier nominiert die Feldkircher Volkspartei Stadträtin Gudrun Petz-Bechter (42), die diese Funktion erst seit einem Jahr inne hat. Gegen die Schulstadträtin treten zwei Kollegen aus dem Stadtrat an. Marlene Thalhammer (63), Umweltstadträtin stellt sich für Feldkirch Blüht der Wahl, Planungsstadtrat Thomas Spalt (34) steigt für die Freiheitlichen in den Ring.

50 Prozent Stimmen, 100 Prozent Macht

Dabei fällt auf, dass die Argumentation der beiden Listen beinahe ident ist. Die Parteien haben Platz zwei (Feldkirch blüht, 19,2 Prozent) bzw. drei (FPÖ, 17.3 Prozent) bei der letzen Wahl zur Stadtvertretung errungen. “Nicht mal die Hälfte der Feldkircher haben 2015 ÖVP gewählt”, heißt es bei den Grünen. “Es kann nicht sein, dass die ÖVP weiterhin den Anspruch stellt, mit weniger als 50 Prozent der Stimmen 100 Prozent der Macht im Rathaus ausüben”, argumentiert Spalt.

Marlene Thalhammer war zudem bei der Bürgermeisterdirektwahl 2015 angetreten und hatte damals den dritten Platz belegt. Die Umweltstadträtin verfügt über 30 Jahre politische Erfahrung und hat als Stadträtin federführend zur Errichtung des neuen modernen Abfallsammelzentrum in Feldkirch beigetragen, wie sie betont. “Das Vizebürgermeisteramt ist unserer Meinung nach in den Händen einer starken politischen Frau mit viel Erfahrung gut aufgehoben”, plädieren die Grünen.

Bei den Freiheitlichen, die in der laufenden Legislaturperiode stark mit der Volkspartei zusammengearbeitet hat, betont man hingegen genau diese Zusammenarbeit. Spalt habe bewiesen, dass er auch über die Ressortgrenzen hinweg gute Zusammenarbeit pflege. Und die Freiheitlichen appellieren an die Volkspartei: “es würde der Volkspartei gut anstehen, durch die Wahl unseres Kandidaten ein Zeichen zur Bereitschaft einer breiten Zusammenarbeit für Feldkirch zu setzen.

Thomas Spalt tritt für die Freiheitlichen als Vizebürgermeisterkandidat an.
Thomas Spalt tritt für die Freiheitlichen als Vizebürgermeisterkandidat an.

Rennen schon gelaufen

Aber in Wahrheit ist das Rennen wohl bereits gelaufen, bevor es startet. Denn die Volkspartei hält zwar seit 2015 nur mehr 18 von 36 Sitze in der Stadtvertretung, das reicht aber, um im dritten Wahlgang das Amt zu erringen. So weit wird es laut Insidern nicht kommen: es kann davon ausgegangen werden dass entweder SPÖ oder Neos Petz-Bechter die Stimme geben werden. “Das letzte Wort ist nicht gesprochen”, will sich Georg Oberndorfer (Neos) noch nicht auf eine Entscheidung festlegen.