Die Grippeviren sind wieder auf dem Rückzug

Diesjährige Influenzasaison fiel deutlich moderater aus.
Dornbirn Die heurige Grippesaison ist deutlich moderater und kürzer ausgefallen als jene des vergangenen Jahres. Das belegen die von der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) ausgewiesenen Krankenstandszahlen. Seit Ende Februar sind die Krankenstände wegen Grippe oder grippaler Infekte deutlich rückläufig. Der Höhepunkt war bereits Anfang Februar mit 2675 gemeldeten Krankenständen erreicht, seitdem flaut die Grippewelle sukzessive ab. Das Diagnostische Influenza-Netzwerk der MedUni Wien gibt ebenfalls vorsichtig Entwarnung. Es konnte eine leichte Abnahme der Anzahl der Influenzavirusnachweise beobachtet werden.
Masern-Impfstoff gefragt
Jürgen Rehak, Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer, bestätigt: „Die Grippesaison kann wohl für beendet erklärt werden“, macht er seine Feststellung an den sinkenden Verschreibungen für einschlägige Medikamente fest. Wenig bis gar nichts hat sich an der Impffront bewegt. Die Grippeimpfung kommt nicht vom Fleck. Nicht einmal zehn Prozent der Bevölkerung lässt sich regelmäßig gegen die echte Influenza impfen. „Das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Impfschutzes erwacht meist erst wieder, wenn eine Pandemie auftritt“, sagt Rehak. Er verweist auf die steigende Zahl an Masernfällen, die auch in Vorarlberg zu einer verstärkten Nachfrage nach Impfstoff geführt haben. „Da die Masernimpfung im Gratis-Impfprogramm enthalten ist, verweisen wir die Kunden an die niedergelassenen Ärzte“, erklärt der Apothekerchef. Dieses Beispiel zeige sehr deutlich, dass es immer erst Anlassfälle brauche.
Was die Fälle von Grippe und grippalen Infekten betrifft, wurden bislang bei der VGKK insgesamt knapp 19.000 Krankenstandsmeldungen bearbeitet. Die erste Woche im neuen Jahr begann mit 832 Krankschreiben, in der zweiten Woche folgte ein Sprung auf 1734, dann wieder ein Rückgang auf 1554. Die Kalenderwoche 4 brachte 1938 Krankenstände, in der darauffolgenden Woche waren es bereits 2476. Kalenderwoche 6 katapultierte sich mit 2675 Krankmeldungen wegen Grippe und grippaler Infekte an den Spitze der Statistik. Danach ging’s stetig bergab. Mitte Februar beispielsweise langten 2096 Krankmeldungen bei der VGKK ein. Zum Vergleich: In der Grippesaison 2018 wurden in diesem Zeitraum noch 2826 Krankmeldungen verzeichnet.
Keine Prognose möglich
Dass die heurige Grippewelle deutlich gemäßigter ausfiel zeigt sich nicht zuletzt daraun, dass die Zahl der Krankmeldungen zu keiner Zeit jene des Vorjahres erreichten bzw. zum Teil sogar deutlich darunterblieben. Die Intensität einer Grippewelle sich laut Jürgen Rehak kaum vorhersagen, da auch das Auftreten der Grippeviren saisonalen Schwankungen unterliegt.