„Nach Sibirien mit dem ganzen Dreck“

52-Jähriger ließ seinen Frust via Facebook raus. 3000 Euro Strafe für Verhetzung.
Feldkirch Der Unterländer hat es nicht leicht. Mit 22 Jahren hatte er einen schweren Motorradunfall. Er war damals unschuldig, die Verletzungen machen ihm seitdem das Leben schwer, heute kann er kaum gehen, schleppt sich dahin. Dazu kam noch eine Krebserkrankung und zwei Todesfälle von Geschwistern. Abends gönnt sich der Mann öfters mal ein Bier. „Wenn es einem so schlecht geht, neigt man dazu, Böses auf Randgruppen zu projizieren, meinem Mandanten tut es sehr leid, was er da geäußert hat“, sagt Verteidiger Martin Kloser, der den Angeklagten bereits seit Kindertagen kennt.
Hass auf Flüchtlinge
Als der Mann einige Bier intus hatte, äußerte er via Facebook Dinge, die er heute nicht mehr verstehen kann. Unter anderem: „Nach Sibirien mit dem ganzen Dreck“, „Dreck bleibt Dreck und Nigger bleibt Nigger“. Er fordert „Erschießen“ und ähnliche Dinge. Insgesamt ein knappes Jahr, 15 fremdenfeindliche Äußerungen in Summe. „Ich sitze völlig zurecht hier“, meint der Frührentner. Er habe seine Äußerungen allerdings immer nur auf Flüchtlinge bezogen, die hier kriminell werden und Straftaten verüben.
3000 Euro Strafe
Auf Verhetzung stehen bis zu drei Jahre Haft. Bei dem Unbescholtenen hält Richterin Sonja Nachbaur eine Geldstrafe von 3000 Euro für angemessen. Dazu kommen 150 Euro Verfahrenskosten. Alle akzeptieren die Entscheidung, somit ist sie rechtskräftig.