Robin Kohler gewann mit seiner Maturaarbeit den “Young Scientist Energy Award” der FH Kufstein

Bregenz Es ist einer jener Tage, die in jedem künftig verfassten Geschichtsbuch über das BG Bregenz Gallusstraße Berücksichtigung finden wird. Der Tag, an dem sich hoher Besuch aus Kufstein im altehrwürdigen Gymnasium einfand. Professor Wolfgang Woyke von der Fachhochschule Kufstein war am vergangenen Donnerstag zu Gast in Bregenz. Der gebürtige Bayer hatte etwas mitgebracht: eine wertvolle Urkunde. Diese überreichte er dem frischgebackenen Maturant Robin Kohler aus Bregenz. Robin hatte eine vielbeachtete Vorwissenschaftliche Maturaarbeit zum Thema „Auswirkungen von Mikroplastik auf die marinen Lebewesen“ geschrieben. Diese war so gut, dass die FH Kufstein als Forschungsstätte für Energiewirtschaft und Ökologie darauf aufmerksam geworden war. Kohler gewann den von der Hochschule ausgeschriebenen „Young Scientist Energy Award“.
Feierliche Übergabe
Bei der feierlichen Übergabe strahlte nicht nur der schüchterne Gewinner, sondern natürlich auch der scheidende Direktor Thomas Mittelberger und Robins Klassenvorständin Sabine Lenz-Johann.
Der großgewachsene schlacksige Bregenzer, der soeben die Matura mit ausgezeichnetem Erfolg absolviert hat, ist ein zurückhaltender überlegter junger Mann. „Auf das Thema Plastik bin ich durch ein Referat in Deutsch gekommen. Es hat mich aber schon immer interessiert.“ Der Schritt zur Wahl einer tieferen Auseinandersetzung im Rahmen der Vorwissenschaftlichen Maturaarbeit war ein kleiner.
Plastik und die Folgen
Robin hat in den Wochen und Monaten der Beschäftigung mit der Problematik viel gelernt. Vieles hat ihn sehr nachdenklich gemacht. „Es ist erschütternd, dass sich Massen von Plastik in den Weltmeeren befinden. Und noch erschütternder, was diese Müllberge dort anrichten. Wenn Vögel mit Mägen voller Plastik einfach verhungern, wenn Schildkröten Plastiksäcke fressen, weil sie sie für Quallen halten und daran elendiglich zugrunde gehen“, nennt Robin nur einige Beispiele für die immensen Schäden, die Plastik anrichten kann. „Man muss sich auch vor Augen führen, wie viel kleinste Teile von Plastik vorhanden sind und sich überall festsetzen“, ergänzt der Preisgewinner.
Gelernt hat Robin aber auch, dass Plastik nicht überall grundsätzlich schlecht ist. „Zum Beispiel in der Medizin ist es in bestimmten Bereichen unverzichtbar.“
Der immer alles wusste
Für sich selbst hat der Vorzugsschüler die Verwendung von Plastik zur verbotenen Handlung erklärt. Stoff und Glas statt des verpönten Materials ist seine Devise. Wissenschaftlich erworbene Erkenntnisse haben eben auch positive Verhaltensveränderungen zur Folge.
Sein Verhalten verändern wird der Maturaabsolvent in den nächsten Wochen auch auf anderer Ebene. Statt Disziplin und Lernen steht nun Feiern und Relaxen auf dem Programm. „Ich freue mich schon sehr auf unsere Maturareise nach Rhodos“, verrät Robin. Überschäumendes Temperament wird er aber auch da nicht an den Tag legen. „Ich bin der eher ruhige und bedachte Typ“, sagt der leidenschaftliche Schachspieler und Musikliebhaber. In der Schule trieb er mit seiner Zurückhaltung die Lehrer zur Verzweiflung. „Ich war einer, der selten aufgezeigt hat.“ Nachsatz: “Aber immer alles wusste.”
Jetzt auf Maturareise
Eine lange Zeit des Müßigangs gönnt sich Robin nicht. Bald wird er den Führerschein machen, und danach beginnt er sein freiwilliges Jahr an der Volksschule Schendlingen. „Das wird eine spannende Aufgabe.“ Auch ans Studieren in einem Jahr denkt er bereits. „Irgendetwas mit Mathematik wird es sein.“
Robin Kohler
Geboren 30. Dezember 2000
Wohnhaft Bregenz
Beruf Freigänger
Familie ledig, eine Schwester
Hobbys Schachspielen, Musik
Lieblingsspeise Kässpätzle