Heinz Amann ist der Quartiermeister für 13.600 Gymnaestrada-Gäste aus aller Welt

Der Dornbirner war schon beim letzten Weltturnfest der, der die Schulen zu Wohnzimmern machte.
Dornbirn Oldies sind Goldies. Heinz Amann, 79 Jahre alt, hat sich dieses Prädikat redlich verdient. Der Dornbirner ist wie bei der Gymnaestrada 2007 für die Quartiere von Teilnehmern, Funktionären und Betreuern in den Schulen des Landes zuständig.
1134 Klassenzimmer
Die Zahlen hat der ehrenamtliche Profi – in seinem Fall ist diese Formulierung kein Widerspruch – bereits verinnerlicht. “Wir stellen Quartiere in 75 Schulen von 16 Gemeinden. Insgesamt stehen 1134 Klassenzimmer für unsere Gäste zur Verfügung. Stand jetzt beherbergen wir 13.609 Personen. Natürlich kann sich da noch marginal etwas verändern, aber nicht in der Größenordnung.”
Als Quartiermeister Erfahrung gesammelt hat Amann schon bei früheren Veranstaltungen. Da war ja nicht nur die Gymnaestrada 2007, sondern auch die Eurogym, die Gym for Life Challenge oder die Team-Gym, wo sich der frühere Turner als Beherbergungsorganisator auszeichnen konnte.
Die Geschichte vom Schulwart
Heinz Amann hat bei all diesen Anlässen für seine spezielle Aufgabe viel gelernt. Da kann es schon mal sein, dass er es mit unwirschen Haus- oder Schulwarten zu tun hat, dass man unbürokratisch und schnell noch das eine oder andere organisieren muss. Doch seine Devise lautet: “Bleib freundlich und ruhig. Wer jetzt gerade noch übelgelaunt ist, kann am nächsten Tag schon ganz anders sein.”
“Meine Devise bei der Vorbereitungsarbeit lautet: Bleib freundlich und ruhig.”
Heinz Amann, Quartiermeister der Gymnaestrada
In diesem Zusammenhang fällt Amann ein Schulwart in Bregenz ein. Er muss schmunzeln, wenn er die Geschichte erzählt. “Der war zuerst wirklich alles andere als kooperativ, erzählte mir, was alles nicht geht und überhaupt. Zwei Tage später strahlte er nur noch. Seine Kinder hatten sich mit portugiesischen Gästen so innig angefreundet, dass sich die Familien in den kommenden Jahren wechselseitig in ihren Urlauben besuchten.”
Kompressoren
Wie man die Herbergssuche strategisch anlegt, weiß der sportbegeisterte Senior klarerweise bis ins Detail. “Zuerst gehst du zu den Verantwortlichen in den Gemeinden, dann zu jenen beim Land. Danach klapperst du die einzelnen Schulen ab und sprichst dich mit den Direktoren und den Schulwarten ab.” Es sei ein bisschen komplizierter geworden, räumt Amann ein. “Das ist der zunehmenden Bürokratie geschuldet.”
Die Schlafutensilien für die Quartiere konnten die Teilnehmer im Vorfeld buchen. Dazu zählen eine Matratze, eine Decke und ein Kissen. Decke und Kissen sind von einem heimischen Produzenten, nur die Matratzen mussten importiert werden. “Weil es niemanden gibt, der die bei uns herstellt”, erklärt Heinz Amann.
Freilich können sich nicht alle Teilnehmer eine Matratze leisten. “Die kommen dann mit einer aufblasbaren Luftmatratze und dann musst du schauen, dass Kompressoren in den Schulen sind, damit sie ihre Betten damit aufblasen können”, weiß Amann.
Im Gegensatz zur letzten Gymnaestrada wird Amann das diesjährige Großereignis auch zu genießen versuchen. “Ich bin sein 2015 mit der Vorbereitung beschäftigt. Diese ist jetzt so gut wie abgeschlossen. Während der Veranstaltungswoche ziehe ich mich zurück und werde das Turnfest als Zuschauer bestaunen.”