Schnifis und Schlins verwirklichen gemeinsamen Hochwasserschutz

Vorarlberg / 18.09.2019 • 16:36 Uhr
Schnifis und Schlins verwirklichen gemeinsamen Hochwasserschutz
Im Falle eines Hochwassers soll das Schnifner Wasser kontrolliert nach Schlins abgeleitet werden können. VN/JLO

Zweisame Wasserbewältigung im Jagdberg.

schlins „Der Wiesenbach ist in Schlins ein großes Problem“, informiert die Schlinser Bürgermeisterin Gabriele Mähr in einem Gespräch mit der VN-Heimat. „Wenn es zu einem Hochwasser kommt, fließt das in Schnifis angestaute Wasser direkt nach Schlins.“ Bereits im Frühjahr stellten nun die Vertreter der Abteilung Wasserwirtschaft im Land den Schnifner und Schlinser Gemeindevertretern ein Projekt zum Hochwasserschutz bezüglich Wiesenbach vor. Dabei sprachen Projektplaner Josef Schönherr, Sachverständiger Markus Krebitz und Markus Mayer von der Abteilung Wasserwirtschaft von einer empfohlenen „Bestvariante“, die im Falle eines hundertjährigen Hochwassers schützen kann.

Auch wurde ausführlich die beidseitige Abhängigkeit erörtert. Neben einem Verschlechterungsverbot, demgemäß dürfen Maßnahmen im Hochwasserschutz für die darunter liegende Gemeinde keine Verschlechterung der Situation bewirken, sei auch die Finanzierung als gemeinsames Projekt von Vorteil.

Retentionsbecken als Entlastung

Kernstück des gemeinsamen Projekts soll ein Retentionsbecken im Schnifner Ried werden, wobei die betroffenen Grundeigentümer bereits angefragt und eine Entschädigung dafür bereits in groben Zügen vorgestellt wurden.
Der Damm ist laut den Plänen mit ca. sechs bis sieben Metern konzipiert und würde Schlins einen kontrollierten Ablauf der Wassermengen im Hochwasserfall ermöglichen. „Dadurch würde der im Überflutungsgebiet errechnete und im Gefahrenzonenplan ausgezeichnete Bereich stark entlastet werden“, so Bürgermeisterin Mähr.

Die in diesem Gebiet bei Hochwasser bereits jetzt schon unter Wasser stehenden Grundstücke werden allerdings erst in der Detailplanung genau bewertet, um eine faire Lösung für alle Beteiligten zu erreichen. Da das Projekt derzeit noch in der Planungsphase ist, konnte noch kein grober Zeitplan mitgeteilt werden.