Dornbirn Anlassfall bildet das Reisebüro Herburger, das von der Stadt Dornbirn ein angrenzendes Grundstück um 350 Euro pro Quadratmeter gekauft hat. Vor vierzehn Jahren zahlte die Firma einem privaten Verkäufer noch 468 Euro für das Grundstück des jetzigen Stammsitzes genau unmittelbar daneben. Insider verweisen auf VP-Wirtschaftsbund-Connections der Familie Herburger. Dabei geht es um 1249 Quadratmeter Grundfläche.
Für Debatten sorgen aber weder der Verkauf an sich noch der Käufer und neue Besitzer, da Herburger Reisen dadurch naheliegenderweise die Betriebsflächen vergrößern kann. Vielmehr ist es der günstige Quadratmeterpreis, der für Gesprächsstoff sorgt. Gemäß vorliegendem Kaufvertrag von Mitte Juli 2019 bezahlte Herburger für das Grundstück 437.150 Euro, also einen Quadratmeterpreis von 350 Euro mitten im Zentrum der Dornbirner Wirtschaftsmeile.
Klaus Herburger bestätigte den Kaufpreis. „Das ist ein normaler Preis, das ist nicht billig. Dieser Preis wurde von der Stadt vorgeschlagen und wir haben es akzeptiert.“ Der Verkauf des Grundstücks wurde von der Stadtvertretung bereits am 25. Juni 2019 abgesegnet. Die Stadt hat sich dabei bestimmte Wiederkaufrechte gesichert, etwa wenn Herburger das Grundstück nicht binnen drei Jahren bebaut. Dazu kommt unter anderem ein Vorkaufsrecht. 2006 kaufte das Unternehmen das unmittelbar davor liegende Grundstück in Dornbirn-Schwefel, auf dem sich seit ein paar Jahren der Firmenstammsitz von Herburger Reisen befindet. Hier zeigt der Kaufvertrag, dass Herburger für das 1601 Quadratmeter große Grundstück damals 750.000 Euro bezahlt hat, also einen Quadratmeterpreis von mehr als 468 Euro. Für Herburger ist ein Vergleich der beiden Grundstücke nicht zulässig. Dornbirn-Insider verweisen unterdessen darauf, dass Teile der Familie Herburger seit vielen Jahren politisch stark mit der ÖVP und dem Wirtschaftsbund verbunden seien. So kandidiert Klaus Herburger etwa auf der Liste von ÖVP-Bürgermeisterin Andrea Kaufmann bei der Gemeinderatswahl 2020. Kaufmann weist diese Kritik vehement zurück und verweist auf VN-Anfrage, dass alle Beschlüsse sowohl in den Ausschüssen als auch in der Stadtvertretung von SPÖ, FPÖ, Grünen und Neos mitgetragen wurden.