Der Natur zu Diensten

Vorarlberg / 10.03.2020 • 10:00 Uhr
Der Natur zu Diensten
Dietmar Hartmann ist nicht nur leidenschaftlicher Jäger, sondern auch Naturwächter. NATURWACHT

Dietmar Hartmann leitet neu die Naturwacht Vorarlberg.

hohenems Musik und Natur: Es sind diese zwei Welten, in denen sich Dietmar Hartmann zu Hause fühlt. Die Musik begleitet den Hohenemser schon seit Kindertagen. Inzwischen hat er sein Hobby auch zum Beruf gemacht. Die Natur liegt ihm ebenfalls am Herzen, und das nicht nur als Jäger. Vor fünf Jahren schloss sich Dietmar Hartmann der Vorarlberger Naturwacht an. Bei der Generalversammlung am Wochenende wurde der 50-Jährige zum neuen Landesleiter gewählt. Hartmann beerbt in dieser Funktion das Naturwacht-Urgestein Toni Schneider. Die Liebe zur Natur hat Dietmar Hartmann bewogen, das Amt trotz anfänglichen Zögerns doch anzunehmen. „Es ist mir auch persönlich wichtig, dass es einen solchen Verein gibt.“ Die Geschicke der heute 222 Mitglieder umfassenden Organisation führt er gemeinsam mit Johanna Kronberger, Brigitte Hellmair, Gaby Kraft, Daniel Klocker und Günter Rigo. Alle sind ehrenamtlich tätig.

Verantwortung tragen

Dietmar Hartmann lernte das Geschäft von der Pike auf kennen. Von Anfang an war er bei den Sitzungen der Landesleitung dabei. „Irgendwann hat sich der Wechsel im Vorstand abgezeichnet“, erzählt Hartmann. Es folgten Überlegungen im Kollegenkreis, wer künftig welche Führungsrolle spielen soll. Am Schluss blieb nur noch eine Frage: Wer macht den Leiter? Die Antwort des Gremiums in Richtung Dietmar Hartmann erfolgte spontan: „Du!“ Nach kurzer Überlegung sagte er zu. Verantwortung für den Erhalt der Natur zu tragen, ist dem Vollblutmusiker ebenso ein Anliegen, wie die Saiten einer Gitarre zum Klingen zu bringen.

Auf das neue Team unter der Obmannschaft von Dietmar Hartmann wartet genug Beschäftigung. Zu den seit langem bewährten Arbeitsschwerpunkten der Naturwacht zählen die Überwachung der Naturschutzgebiete im ganzen Land, insbesondere der Europaschutzgebiete Bangs-Matschels und Verwall. Zudem haben die ehrenamtlich tätigen Naturwächter ein Argusauge auf die Einhaltung von Bestimmungen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes. Das soll jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger oder Strafen geschehen. „Wir wollen informieren“, betont Hartmann. Dass Naturwächter und Naturnützer aneinandergeraten, lässt sich trotzdem nicht immer vermeiden. „Bei manchen Leuten ist die Hemmschwelle schon sehr niedrig“, merkt Dietmar Hartmann an. Meistens sind Naturwächter zu zweit unterwegs. Das mache es leichter, eine eskalierende Situation zu beruhigen. Allerdings werden auch in den eigenen Reihen keine „Hobbysheriffs“ geduldet. Um solchen Ambitionen vorzubeugen, begleiten erfahrene Naturwächter ihre neu ausgebildeten Kollegen bis zu einem Jahr auf Kontrollgängen. Das soll die Konfliktkommunikation verbessern.

Mitglieder gesucht

Daneben plant Dietmar Hartmann eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden auf den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften, in deren Diensten die Naturwacht tätig ist, sowie eine Neuorganisation des Informationsflusses innerhalb der Naturwacht. Dafür wird die Webseite aufgemöbelt. „Wir suchen außerdem neue Mitglieder“, macht Hartmann noch Werbung in eigener Sache. Derzeit gibt es 13 Naturwachtgruppen im Land.