Diagnose Coronavirus: “Ich brach in Tränen aus”

Sandra und Martin gingen kürzlich in Ischgl Skifahren. Sandra infizierte sich mit dem Coronavirus. Martin hustet auch schon.
Silbertal Das Skifahren in Ischgl wurde einem Paar aus dem Montafon zum Verhängnis. Sandra (31) und Martin (45) reisten am Mittwoch der Vorwoche in Ischgl an. Aus den Medien hatten sie bereits gehört, dass die Apres-Ski-Lokale in Ischgl zugesperrt hatten. Deshalb riefen sie vor der Anreise beim Hotel an, in dem sie übernachten wollten. „Wir wollten vom Hotelier wissen, wie die Lage vor Ort ist und ob eine Anreise überhaupt noch sinnvoll ist. Er sagte uns, dass wir ruhig kommen könnten und die Medien die Situation bloß hochspielen würden“, so Sandra zu den VN.
Aus heutiger Sicht sieht das die Montafonerin so: „Der geldgierige Hotelier hat uns rein gelockt.“ Nach dem zweitägigen Aufenthalt im Tiroler Wintersportort begann Sandra zu husten. „Ich rief 1450 an. Dort sagte man mir, ich solle mir keine Sorgen machen, Ischgl sei kein Krisengebiet.“ Am nächsten Tag jedoch wurde es zu diesem erklärt. „Ich habe dann beim Land und abermals die Hotline 1450 angerufen und meinen Fall erneut geschildert. Daraufhin schickte man mich zum Test.“
Auf dem Weg der Besserung
Am Sonntag wurde Sandra getestet, am Dienstag stand fest, dass sie mit dem Coronavirus infiziert ist. „Ich war geschockt, brach in Tränen aus und war eine Stunde lang außer mir.“ Die Raucherin hatte Angst um sich, aber auch um ihre Lieben und ihre Nachbarn. Mit ihnen hatte sie noch engen Kontakt gehabt. Die mussten nun alle in Quarantäne. Die Erkrankung verlief weniger schlimm als Sandra befürchtet hatte. „Ich hatte kein Fieber, aber Husten, Schwindel und Kopfschmerzen. Außerdem fühlte ich mich müde.“ Die Mutter eines Sohnes ist noch nicht ganz fit, aber auf dem Weg der Besserung. Ihr Lebensgefährte, der sie nach Ischgl begleitet hatte, fühlt sich mittlerweile auch nicht mehr wohl und hustet leicht. „Martin wurde gerade erst getestet. Das Testergebnis liegt noch nicht vor.“