Coronakrise: Was sich für Schauspielerin Laura Bilgeri verändert hat

Vorarlberg / 01.04.2020 • 14:00 Uhr
Coronakrise: Was sich für Schauspielerin Laura Bilgeri verändert hat
Laura Bilgeri arbeitet in diesen Zeiten von ihrer Wohnung aus.

Im heutigen HEIMblicke-Teil berichtet die 24-Jährige von den Auswirkungen auf die Schauspielbranche.

Lochau Wer hätte gedacht, dass 2020 so ein turbulentes und unwägbares Jahr werden wird – dabei haben wir erst März… Die Welt steht Kopf. Homeoffice heißt es jetzt für sehr viele – mich eingeschlossen. Doch mein normaler Alltag hat sich eigentlich nicht sehr verändert. Da auch in meinem Beruf als Schauspielerin in den letzten Jahren vieles digitaler geworden ist, kann ich gut von meinem Wohnzimmer aus arbeiten. Drehbücher lesen, Szenen durcharbeiten, singen ect.

Tröpfchenregen Doch leider steht auch die komplette Filmindustrie momentan still, da grade an Filmsets oft auf sehr engem Raum gearbeitet wird. Man denke zum Beispiel an die Arbeit der Masken- und Kostümbildner. Auch Dialoge zwischen Schauspielern spielen sich meistens nicht im Sicherheitsabstand ab, sondern im Tröpfchenregen. Ich hatte vor wenigen Wochen noch zwei Callbacks, das heißt, ich wäre für eine Produktion in engster Auswahl gewesen, die nun leider abgesagt wurde. Tut weh, da man sehr viel Energie und Arbeit investiert. Allein in New York sind für eine Rolle oft 500 – 1000 Mädels im Rennen. Keiner weiß, wann es wieder „Und, Action” heißen wird… eine schwierige Zeit für alle freischaffenden Künstler.

Ausschlafen Ich versuche jeden Tag so gut es geht zu strukturieren und auszuschmücken. Ausschlafen war immer schon meine Stärke. Ich arbeite meistens nachmittags und abends – manchmal auch bis spät in die Nacht. Tägliches Kochen steht auch wieder auf dem Programm. Ich versuche auch meine Tanz-Workouts drei bis vier Mal in der Woche hinzukriegen, hauptsächlich Ballett.  Man kann diese Tage auch nützen, Dinge zu machen, die man sich schon immer vorgenommen hatte. Ich habe gestern meine Staffelei aus dem Keller geholt, um wieder mehr zu malen. Diese seltsame Ruhe, so schmerzhaft sie ist, hat auch positive Effekte auf Mensch und Natur. Man spürt einen unglaublichen Zusammenhalt. Obwohl die Menschen physischen Abstand halten, verbinden sich die Seelen umso mehr. Ich hoffe, dass dieser schöne Zusammenhalt auch nach der Krise weiterhin besteht.