Corona-Anzeigen: So streng war die Polizei im Land

Kein Osterfriede bei Corona-Vergehen in Vorarlberg.
Schwarzach, Wien Detlev Poley, Sprecher des Einsatzstabs im Innenministerium in Wien, legte am Ostermontag gegenüber den VN ernüchternde Zahlen auf den Tisch: „In Vorarlberg sind seit dem 16. März, also dem Inkrafttreten des Covid-19-Maßnahmengesetzes, bis zum Ostersonntag insgesamt 1533 Verstöße polizeilich angezeigt worden. Am Montag vergangener Woche waren es noch 972.“ Das bedeutet, allein in der Karwoche kam es zu 561 Meldungen an die Strafabteilungen der Bezirkshauptmannschaften.
Bundesweit seien laut Poley zu Ostern deutlich weniger Anzeigen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz erstattet worden. So habe die Polizei am Karsamstag und Ostersonntag etwa 1500 Menschen in Österreich nach diesen Bestimmungen angezeigt, am Wochenende zuvor waren es rund 2300 Anzeigen gewesen.
Philipp Studer vom Einsatzstab der Vorarlberger Landespolizeidirektion sprach am Ostermontag allerdings von keinen „Auffälligkeiten“ bei den Anzeigen. „Unser Schwerpunkt und die größte Herausforderung liegt vielmehr bei den Grenzkontrollen“, sagte er.
Ruhiger Verkehr
Ebenfalls keine Auffälligkeiten gab es laut Rudolf Salzgeber, dem Leiter der Vorarlberger Verkehrsabteilung, im Osterverkehr. „Es lief im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich ruhiger ab.“ Das ließe sich unter anderem natürlich mit den Ausgehbeschränkungen erklären und mit dem Umstand, dass sich der Osterreiseverkehr in Zeiten von Corona buchstäblich in Grenzen halte.
Keine „Aktion scharf“
Man habe aus diesen Gründen auch keine Schwerpunktkontrollen durchgeführt, denn auch die Verkehrsabteilung sei bei den Grenzkontrollen eingeteilt. Schwere oder gar tödliche Unfälle seien Salzgeber zum Stand Montagmittag noch keine bekannt geworden. Zum Vergleich: Im Osterverkehr 2018 wurden in Vorarlberg bei 14 Unfällen 19 Menschen verletzt.