Schon um 7.50 Uhr gab’s bei Hornbach kein Wagerl mehr

Kunden stürmten den großen Baumarkt in Hohenems und verhielten sich trotzdem diszipliniert.
Hohenems Es gibt viele Dinge, die viele Menschen in Coronazeiten zum ersten Mal erleben. Auch Günther Leithe, Marktleiter von Hornbach in Hohenems, macht gerade eine Ersterfahrung. “Dass um 7 Uhr früh schon Leute auf die Öffnung des Marktes um 7.40 Uhr warten, und dass dann um 7.50 Uhr keiner der 200 Einkaufswagen mehr zu Verfügung steht, also so was habe ich noch nie erlebt”, schüttelt Leithe ungläubig den Kopf. Es ist neun Uhr. Er und seine zwei Eingangskontrolleure Mario Hennig und Tekin Ödzdemir blicken auf eine Schlange von Maskierten. Sie warten geduldig vor dem Eingang in gebotenem Abstand. Nur 200 Personen weden in den Markt gelassen. So viele, wie Wagen zur Verfügung stehen.
Erde fürs Hochbeet
Eugen Monz (68) hat seinen Einkauf bereits erledigt. Er wirkt so, als habe er nach langer Zeit ohne Nahrung endlich wieder Lebensmittel organisieren können. “Ich habe dringend Erde für mein Hochbeet gebraucht, ebenso Flies und Schrauben”, zeigt er erleichtert auf seinen Warenkorb. Auch eine kleine Sägemaschine hat er sich gegönnt.

Vorne beim Eingang passen Mario Henni und Tekin Özdemir gut auf, dass auch ja alle Regeln eingehalten werden: Kein Eintritt ohne Mund- und Nasenschutz, keine Übergabe eines Einkaufwagens ohne vorherige Desinfizierung, Abstand halten, geordnetes Betreten des Verkaufsareals.
Überall Plexiglas
Innen drinnen ist die Coronavorsicht allgegenwärtig. Plexiglasvorrichtungen an den Kassen, Begrenzungslinien am Boden, Kunden, die ihre Ware selber einscannen, und natürlich sind alle maskiert. Lothar Hellmair schiebt auf seinem Wagen ein Bündel Bretter vor sich her. “Am letzten Tag vor dem Zusperren der Geschäfte, wollte ich diese noch kaufen. Und dann konnte ich nicht mehr, musste drei lange Wochen warten. Erst jetzt kann ich an meiner Terasse weiterarbeiten”, erzählt der 62-Jährige.
Hohe Disziplin
Die meisten Kunden sind sehr zufrieden. Freundlich fragen sie nach bestimmten Artikeln, freundlich bekommen sie ihre Antwort. “Es hat bis jetzt nicht der geringsten Beanstandung bedurft”, berichtet der Marktleiter.
Wieder draußen ist die Schlange noch größer geworden. Die letzten stehen mittlerweile bei den Autos und warten geduldig, bis sie dran sind und einen Einkaufswagen übernehmen dürfen. Ein offener Baumarkt im Frühling: Das haben sich alle sehnlichst gewünscht. Egal welche Regeln man dafür befolgen muss.
