Lehrervertreter fordern Absage der heurigen Matura

Die Situation sei zu belastend für die Schüler. Beurteilungsgrundlagen für ein Abschlusszeugnis seien vorhanden.
Bregenz Die unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) sowie die Vorarlberger Lehrerinitiative (VLI) fordern gemeinsam mit ihren Gesinnungsgenossinnen und -genossen in Österreich eine Absage der diesjährigen Reifeprüfung. AHS-Sprecher Gerhard Pusnik verweist auf die verunsicherten Schülerinnen und Schüler, die derzeit aufgrund ihrer Isolation überdurchschnittlich hohen Belastungen ausgesetzt seien. In dieser Situation sei es nicht angebracht, „auf Biegen und Brechen eine Zentralmatura durchzuziehen“, ist Pusnik überzeugt. Auf die Frage, warum eine halbe Matura gut sein soll, habe man keine Antwort bekommen.
“Wir wollen nicht bitten und betteln, sondern zur Absage auffordern.”
Gerhard Rüdisser, Obmann Unabhängige Bildungsgewerkschaft
Für UBG-Obmann Gerhard Rüdisser ist die Sache nun ausgereizt: „Wir wollen nicht bitten und betteln, sondern wir fordern den Bildungsminister mit aller Deutlichkeit auf, die Reifeprüfung 2020 ganz abzusagen.“ Die Lehrerinnen und Lehrer hätten genug Beurteilungsgrundlagen für ein Abschlusszeugnis, meint Rüdisser. Der Plan von Bildungsminister Heinz Fassmann sieht vor, in zwei Wochen die dreiwöchige Vorbereitungszeit zu beginnen. Der Start der schriftlichen Matura ist für den 25. Mai anberaumt. Die mündliche Reifeprüfung entfällt.