Angelika Kauffmann freut sich auf die Antwortbriefe

Mit Briefen an die Vergangenheit soll ein Bild der Gegenwart gezeichnet werden.
Schwarzenberg „Ich sitze in meinem Atelier, schau hinaus auf die Kirche Trinità dei monti, über die Dächer von Rom, weit hinten die Kuppel des Petersdoms, unter mir die Spanische Treppe, am Anfang der Treppe das kleine, steinerne Boot, das Pietro Bernini in Marmor gehauen hat.“ So beginnt ein imaginärer Brief von Angelika Kauffmann an ihren Vetter Johann Joseph, geschrieben vor 217 Jahren. Er ist Ausgangspunkt eines Projekts, das helfen soll, sich über die Gegenwart Gedanken zu machen.
Briefe an Kauffmann vor 217 Jahren
Das Projekt rief Gerda Schnetzer-Sutterlüty im Zuge einer geplanten Ausstellung im Angelika Kauffmann Museum ins Leben. Sie trägt den Titel „Nach Italien! Angelika Kauffmann und die Grand Tour“ und war von 1. Mai bis 31. Oktober geplant. Die Ausstellung ist nun auf 2021 verschoben, das Briefprojekt bleibt. Jeder, der mitmachen möchte, ist eingeladen, einen Antwortbrief zu schreiben. Das Ziel lautet, die Vorteile der heutigen Zeit herauszuarbeiten und den Lesern näherzubringen. Was hat die soziale Entwicklung gebracht? Was wurde mittlerweile erforscht? Was hat die EU erreicht? Die Antwortbriefe sollen der Angelika Kauffmann vor 217 Jahren ein Bild über die Gegenwart liefern. „Idealerweise ergibt sich daraus eine inspirierende, erheiternde, bildende Lektüre“, hofft Schnetzer-Sütterlüty. Der Plan ist, dass die Briefe auch irgendwann veröffentlicht werden.
Wer sich also in Zeiten wie diesen an das Briefpapier setzen möchte, kann dies tun. Auf www.schnetzer.cc/briefe-an-angelika-kauffmann finden sich alle Details sowie die Möglichkeit, zu antworten; auf den imaginären Brief von Angelika, der mit folgenden Worten endet: „Behüte Dich Gott, lieber Vetter, grüß mir meine Heimat und denk manchmal an Dein Bäsle.“